GHOSTLAND

Colleen hat das Haus ihrer verstorbenen Tante geerbt. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern Beth und Vera will sie die Gelegenheit nutzen, um in der französischen Einöde neu anzufangen. Doch schon in der Nacht ihrer Ankunft kommt es für die Familie zu einem dramatischen Zwischenfall: Fremde verschaffen sich Zutritt in die halbverfallene Villa und quälen die drei Frauen bis aufs Blut. Nur mit roher Gewalt können sie sich aus den Fängen ihrer Peiniger befreien. Viele Jahre später: Beth ist eine gefeierte Horrorbuchautorin, während Colleen in der Abgeschiedenheit auf ihre nach wie vor traumatisierte Tochter Vera aufpasst. Als Beth eines Tages einen alarmierenden Anruf erhält, reist sie zu ihrer Familie und erlebt vor Ort ein Grauen, an das sie sich nur zu gut erinnert...

READY PLAYER ONE

Mit dem Science-Fiction-Spektakel "Ready Player One" kehrt Regisseur Steven Spielberg ("Die Verlegerin") zum Popcornkino zurück. In einer düsteren Zukunft flüchten sich die Menschen in eine virtuelle Realität namens Oasis. Deren Schöpfer James Halliday ruft vor seinem Tod eine Schatzsuche aus. Wer gewinnt, erbt die Oasis und Hallidays gigantisches Vermögen. Dafür ist aber umfangreiches Wissen über die Popkultur der 80er Jahre nötig. Neben den Jugendlichen Wade und Samantha will der skrupellose Konzernboss Sorrento mit allen Mitteln gewinnen. Die Jungstars Tye Sheridan ("X-Men: Apocalypse") und Olivia Cooke ("Ouija") spielen die Hauptrollen in der visuell überwältigenden Romanverfilmung, die Kinoklassiker, Videospiele und Musik der 80er zelebriert. Ben Mendelsohn ("Rogue One") glänzt als Schurke Sorrento, Oscar-Gewinner Mark Rylance ("Bridge of Spies") als sympathischer Nerd Halliday.

GRINGO

Immer nur nett sein, so kommt Harold Soyinka nicht voran. Die Chefs seines Pharmaunternehmens sind in schmutzige Intrigen verwickelt, seine Ehefrau hat eine Affäre und Geld hat er auch keins mehr. Auf einer Geschäftsreise nach Mexiko erkennt Harold, dass es sich nicht auszahlt, immer nur anständig zu sein. So inszeniert er seine eigene Entführung, ohne zu ahnen, dass er sich damit die mexikanische Drogenmafia ebenso auf den Hals hetzt wie US-amerikanische Rauschgiftfahnder. Ein gefährliches Abenteuer beginnt. Nash Edgerton hat die Actionkomödie "Gringo" inszeniert. In einem Kurzauftritt ist auch Paris Jackson zu sehen, Tochter des 2009 verstorbenen Popstars Michael Jackson. In weiteren Rollen: David Oyelowo als Harold, Charlize Theron als eiskalte Geschäftsfrau Elaine und Joel Edgerton in der Rolle ihres Partners Richard.

ZWEI HERREN IM ANZUG

Das 20. Jahrhundert war für die Deutschen eine Zeit großer Umwälzungen. Das Ende des Kaiserreiches, Erster und Zweiter Weltkrieg, dazwischen der Terror der Nationalsozialisten. Doch wie ging es den einfachen Menschen? Das schildert der Schauspieler Josef Bierbichler im Film "Zwei Herren im Anzug". Nach Motiven seines Romans "Mittelreich" erzählt er das Schicksal einer bayerischen Wirtsfamilie zwischen 1914 und 1984. Bierbichler führt Regie und spielt die Hauptfigur, einen kantigen, eigenwilligen Mann, dessen Leben durch die Geschehnisse auf politischer Bühne ebenso beeinflusst wird wie durch private Dinge. Für das Generationenporträt hat Bierbichler hochkarätige Schauspieler und Theaterleute gewonnen, so etwa die Darstellerinnen Martina Gedeck und Irm Hermann oder den Opern- und Theaterregisseur Johan Simons. Auch Bierbichlers eigener Sohn Simon Donatz spielt mit.

IM ZWEIFEL GLÜCKLICH

Auf den ersten Blick mutet die Geschichte des Mittvierzigers Brad Sloan durchschnittlich an: Ein Mann verliert sich in einer Lebenskrise. Doch Autor und Regisseur Mike White ("Year of the Dog") bietet in der Tragikomödie "Im Zweifel glücklich" mehr. Die Story weitet sich nämlich zum kritischen Bild einer Gesellschaft, in der materieller Erfolg den höchsten Stellenwert hat. Das gibt dem unterhaltsamen Spielfilm eine erstaunliche Tiefe, ohne dass Spaß und Spannung darunter leiden. In der Hauptrolle ist Ben Stiller zu sehen.

LUCKY

Lucky ist 90 Jahre alt und lebt in einem verlassenen Nest im Süden der USA. Unter gleißender Sonne und mit zirpenden Grillen in der Nacht geht er mit großer Ruhe seinem Alltag nach, und seine Mitmenschen haben ihren Frieden mit der Mischung aus Cowboy und Kauz geschlossen. Als Lucky eines Tages bei einem kleineren Schwächeanfall zusammenbricht, muss sich er sich dem nahenden Ende seines Lebens stellen. Regisseur John Carroll Lynch gelingt ohne große Schaueffekte eine souveräne Meditation über einen nahenden Tod. Besonders Charakterdarsteller Harry Dean Stanton ("Paris Texas") berührt in der letzten Rolle vor seinem Tod im vergangenen September.

JEANETTE - DIE KINDHEIT DER JOAN D'ARC

Regie-Freigeist Bruno Dumont hat wieder zugeschlagen - mit einem schier aberwitzigen Projekt: "Jeanette - Die Kindheit der Joan D'Arc" ist die Verfilmung eines Theaterstücks von Charles Peguy aus 1897 über die Kindheit der französischen Nationalheiligen. Daraus macht Dumont ein Heavy-Metal- und Rapmusical, in der vornehmlich Kinder schlaksig Tanzeinlagen und Gesangsnummern absolvieren. Hier findet also zusammen, was auf den ersten Blick so gar nicht zusammenzugehören scheint: Religion, Spiritualität und bizarre Camp-Ästhetik.