Zum 13. Mal hat das Österreichische Filminstitut (ÖFI) alle verfügbaren Statistiken zur heimischen Kinobranche zusammengefasst und im Filmwirtschaftsbericht über das Jahr 2016 veröffentlicht. Dieser zeigt einen Rückgang bei den Kinobesuchern sowie leicht sinkende Marktanteile des heimischen Films.

So stieg im vergangenen Jahr die Zahl der in den heimischen Kinos angelaufenen Filme auf 457 (431 im Vorjahr), bei den Kinobesuchern verzeichnete man allerdings nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2015 nunmehr wieder einen Rückgang um fünf Prozent auf 15,1 Mio. Besuche (2015: 15,9 Mio.), was allerdings immer noch über der Marke von 2014 mit damals nur 14,3 Millionen Kinobesuchen liegt.

Knapp 500.000 Besucher für österreichische Filme

Die Zahl der österreichischen Erstaufführungen sank erneut und schlug diesmal mit 34 Filmen zu Buche (2015: 37), die von 489.525 Personen gesehen wurden (2015: 714.244). Der Marktanteil heimischer Filme und Koproduktionen erreichte mit 4,9 Prozent das drittbeste Ergebnis seit 2010, liegt allerdings deutlich unter jenem von 2015, als hier 5,3 Prozent erzielt werden konnten. Im Ausland gezeigte österreichische Filme erzielten knapp über drei Millionen Kinobesuche, ein Plus von 1,2 Millionen Besuchen. Insgesamt sind es 49 Filme, die in 42 Ländern gestartet sind.

Der europäische Film insgesamt konnte mit 21,5 Prozent Marktanteil den hohen Wert des Jahres 2015 (30,5 Prozent) nicht erreichen. Insgesamt sahen über 3,1 Millionen Kinobesucher 235 europäische Filme. Die US-Produktionen lukrierten mit 34,9 Prozent der gezeigten Filme hingegen einen Marktanteil von 78 Prozent.

"Pets" als Publikumsliebling

Die mit Abstand meisten Besucher lockte im Jahr 2016 der Animationsfilm "Pets" mit 538.988 Besuchern in die Kinos, gefolgt von "Findet Dorie" mit 479.255 und "Ice Age 5" mit 438.472 Besuchern. Die meistbesuchte österreichische Produktion war "Wie Brüder im Wind" mit Jean Reno, Tobias Moretti und Manuel Camacho (150.564 Besucher). Der Streifen in der Regie von Gerardo Olivares und Otmar Penker belegt somit Rang 30 unter den 50 meistgesehenen Filmen und ist 2016 nach "Bridget Jones' Baby" der europäische Film mit den meisten Besuchen in Österreich. Der bestplatzierte deutsche Film landete erst auf Rang 34 mit "Willkommen bei den Hartmanns" (136.000 Besuche). Auf Platz 2 der österreichischen Filme liegt die Koproduktion "Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft" (78.691 Besucher), gefolgt von "Bauer unser" mit 72.640 Besuchern.

Die Zahl der Filme, die mehr als 100.000 Besuche erzielen können, sinkt seit dem 2010 kontinuierlich. Waren es damals noch 50 Filme, sank der Wert 2016 auf 42 Produktionen. Auffallend hoch ist die Anzahl der Filme, die zwischen 1.000 und 4.999 Besuche verzeichnen, ihr Anteil liegt bei knapp 30 Prozent. Immerhin 19,3 Prozent der Streifen lockten weniger als 1.000 Menschen in die Kinos.

Konstant blieb die Zahl der heimischen Kinos mit 138 mit 556 Kinosälen (2015: 557 Säle). Die Kartenpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf durchschnittlich 8,86 Euro.

Österreichische Filmwirtschaft schrumpft

Erneut einen Rückgang gab es bei der Verwertung: Der Blu-Ray-Verkauf sank auf von 3,2 Mio. Stück auf 2,5 Mio. Stück, der DVD-Verkauf schrumpfte von 9,6 Mio. auf 6,6 Mio. Scheiben. Zurück gehen die Zahlen auch bei der Filmförderung: Nach 81,7 Mio. Euro Fördersummen im Jahr 2015 sanken diese 2016 auf 72,6 Mio. Euro und liegen damit auch unter jenen Summen aus den Jahren 2013 und 2014.

Die österreichische Filmwirtschaft, für die im Bericht die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2015 vorliegen, schrumpft: Nach Jahren konstanter Zuwächse hat die Anzahl der Produktionsunternehmen erstmals wieder abgenommen. Die Zahl der Kinobetriebe und vor allem Videotheken wird von Jahr zu Jahr geringer, auch wenn die Zahl der Kinos sich weitgehend stabilisiert hat. Verleihunternehmen zeigen einen zuletzt deutlichen und kontinuierlichen Rückgang. Auch die Zahl der Videotheken sinkt neuerlich deutlich. Die Gesamtzahl der Unternehmen hat den bisherigen Gipfel überschritten und sinkt nun leicht von 2.328 auf 2.278 (minus 2,1 Prozent). Die kumulierten Umsätze stiegen jedoch von 917,7 Mio. Euro auf 931,6 Mio. Euro.