COCO - LEBENDIGER ALS DAS LEBEN

Miguel hat einen Traum: Er will Musiker werden. Dumm nur, dass in seiner Familie jede Form von Musik verpönt ist, weil Ururgroßmutter Imelda einst von einem Gitarristen sitzengelassen wurde. Dabei ist Miguel sicher, dass er ein Nachfahre des berühmten Musikers Ernesto de la Cruz ist und sein Talent geerbt hat. Als Miguel auf magische Weise ins Reich der Toten gelangt, will er seinen prominenten Ahnen treffen und sich von ihm den Segen für seine Musikkarriere holen. Allerdings ist da noch seine restliche tote Verwandtschaft: Von Tante Rosita über Urgroßvater Papa Julio bis hin zu Ururgroßmutter - alle wollen sie verhindern, dass Miguel der Musik verfällt. So muss sich der Junge entscheiden: Familie oder Musik. "Coco" ist ein buntes, fröhliches Animationsabenteuer. Unbekümmert, einfühlsam und gefühlvoll setzt sich der Film mit dem Tod auseinander und macht deutlich, welchen Wert Familie, Freundschaft und Erinnerung besitzen.

GIRLS TRIP

Die vier besten Freundinnen Ryan (Regina Hall), Sasha (Queen Latifah), Lisa (Jada Pinkett Smith) und Dina (Tiffany Haddish) haben sich im Fortgang des Lebens etwas aus den Augen verloren. Dabei waren die Mädels doch mal Partyköniginnen. Fünf Jahre nach dem letzten Partyausflug geht es deshalb zum "Girls Trip" nach New Orleans. Auf dem dortigen Essence Festival versuchen sie, ihre wilde College-Zeit wieder aufleben zu lassen. Man kann sich eben auf niemanden so verlassen wie auf die beste Freundin.

TEHERAN TABU

Das Spielfilmdebüt von Regisseur Ali Soozandeh ist ein ungewöhnlicher Animationsfilm - ist die deutsch-österreichische Koproduktion doch zunächst als Realfilm mit echten Darstellern gedreht worden. Die Bilder wurden erst im Nachinein mittels Rotoskopie verfremdet. Im Zentrum stehen der junge Musiker Babak und die drei Frauen, Pari, Sara und Donya, deren Wege sich in der iranischen Hauptstadt Teheran kreuzen. Vor allem eines eint diese vier jungen Menschen: Die Suche nach etwas Freiheit und Glück unter der Doppelmoral einer repressiven Gesellschaft. Premiere feierte das Drama heuer bei den Filmfestspielen von Cannes.

FLATLINERS

Vor vielen Jahren brachte der Amerikaner Joel Schumacher ("The Lost Boys") einen Film zum Thema Nahtoderfahrung in die Kinos. Besetzt war dieser unter anderem mit Julia Roberts und Kiefer Sutherland. In einer vom dänischen Regisseur Niels Arden Oplev lancierten Neuauflage des unheimlichen Dramas geht es nun erneut um die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Eine Handvoll Medizinstudenten stürzt sich in dem Film in ein so spannendes wie auch hoch gefährliches Abenteuer: Indem sie ihren Herzschlag für eine kurze Zeitspanne stoppen, setzen sie sich gegenseitig Nahtoderfahrungen aus. In einer der Hauptrollen zu sehen ist der kanadische Shootingstar Ellen Page ("Juno").

MADAME

Eine Dinnerparty in einem vornehmen Pariser Haus, organisiert von einem amerikanischen Ehepaar, gespielt von Toni Collette und Harvey Keitel. Die Feier droht schief zugehen, denn plötzlich stehen 13 Gedecke auf der festlichen Tafel: Unangekündigt will auch der Stiefsohn der Hausherrin bei dem Fest dabei sein. 13 Gedecke, das kann kein Glück bringen, da ist sich die Hauschefin sicher. Also muss kurzerhand die langjährige Angestellte Maria (Rossy de Palma) einspringen: Sie soll sich als spanische Dame ausgeben. Nicht geplant ist, dass sich Maria und ihr Tischnachbar, ein britischer Kunsthändler, derart gut verstehen.

MOUNTAIN AUS

Bei "Mountain" steht das Programm bereits im Titel. Regisseurin Jennifer Peedom hat unter tatkräftiger Unterstützung des Australian Chamber Orchestras ein Werk geschaffen, das ganz und gar den Berg in all seinen Facetten in den Fokus stellt. Von den noch beinahe unschuldigen Anfänge der Bergerkundung über die Freude an der Gefahr bis hin zur Kommerzialisierung rückt sie unser Verhältnis zum hochalpinen Raum in den Mittelpunkt. Die Bedeutung der Berge als spirituelle Symbole, als Grenzgebiete und Kriegsschauplätze kommen dabei ebenso nicht zu kurz. Ein beeindruckender Film über ein Ökosystem, das den Menschen seit jeher fasziniert hat.

HARRI PINTER DRECKSAU

Bevor die dritte ORF-Stadtkomödie 2018 im Fernsehen zu sehen ist, kommt "Harri Pinter, Drecksau" nach einem ersten Start am 22. Oktober in Kärnten und Osttirol nun auch österreichweit ins Kino. Im Mittelpunkt des Films steht der Mittvierziger Harri Pinter, gespielt von Juergen Maurer ("Das Wunder von Kärnten") - ein ehemaliger Eishockeyspieler, der seine beste Zeit schon hinter sich hat. Schließlich ist es schon eine ganze Weile her, dass er in den 1980ern mit der Klagenfurter Eishockeymannschaft KAC den Meistertitel holte. Heute nimmt Pinter als mäßig engagierter und begabter Jugendtrainer eher das Bier in den Fokus. Als seine Lebensgefährtin Ines, "Soko Kitzbühel"-Kommissarin Julia Cencig, dann mit einem Uniprofessor fremdgeht, muss Pinter sein Weltbild und Leben gehörig ändern.

LADY MACBETH

Katherine ist jung, schön und lebenshungrig. Doch dann wird sie mit einem sehr viel älteren Mann verheiratet, eine Ehe ohne Liebe, in der sie wie eine Gefangene gehalten wird. Doch die junge Frau verliebt sich in einen Arbeiter auf dem Gut ihres Mannes - und schreckt alsbald auch nicht vor Mord zurück, um ihr neu gewonnenes Glück zu erhalten. "Lady Macbeth" ist ein düsteres Drama über Liebe, Hass, Gewalt und den drohenden Verlust der Menschlichkeit, inszeniert von William Oldroyd, der damit sein Spielfilmdebüt gibt. Das Drehbuch von Alice Birch beruht auf der russischen Novelle "Die Lady Macbeth von Mzensk", die auch bereits von Dmitri Schostakowitsch für die Opernbühne adaptiert worden war. In den Hauptrollen spielen Florence Pugh als Katherine und Cosmo Jarvis als ihr Geliebter Sebastian. 

WAS UNS BINDET

"So, jetzt frag! Um was geht's?" Der Vater kommt gleich zur Sache. In Ivette Löckers bei der Diagonale ausgezeichnetem Dokumentarfilm "Was uns bindet" richtet die Regisseurin einen sehr persönlichen Blick auf ihr Zuhause im Salzburger Lungau. Die Eltern sind seit bald 20 Jahren getrennt, leben aber immer noch unter dem gleichen Dach. Der Vater hat das baufällige Bauernhaus seinen Töchtern überschrieben. Und nun muss entschieden werden, was damit passiert. Es ist ein facettenreiches, höchst emotionales Familienporträt, das im Verlauf eines Jahres entsteht. Und eines, mit dem sich viele identifizieren können. Ein schöner, trauriger, lustiger und jedenfalls lohnenswerter Film.

ZEIT FÜR STILLE

In "Zeit für Stille" forscht Regisseur Patrick Shen der Beziehung des Menschen zur Stille und zu den Geräuschen nach, geht dem Einfluss des Lärms auf unser Leben auf den Grund. Gleichsam als meditative Hommage an John Cages legendäres Stillestück "4'33" unternimmt der Dokumentarfilm eine Reise zu den ruhigen Orten dieses Planeten - von der japanischen Teezeremonie in Kyoto. Aber auch die lauten Straßen Mumbai zur Festzeit haben einen Auftritt. Ein ruhiges Werk.

AUGSBURGER PUPPENKISTE: ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL

Mitten in der Weihnachtszeit verhagelt ein Gewitter dem letzten echten Weihnachtsmann Niklas Julebukk die Himmelsreise, fällt er doch mit seinem Wohnwagen unsanft auf die Erde. Dort stecken die Kinder Ben und Charlotte gerade inmitten eines Abenteuers, bei dem auch die frechen Kobolde Fliegenbart und Ziegenbart, das verschwundene Rentier Sternschnuppe und das Weihnachtsengelchen Matilda eine Rolle spielen. Die Truppe muss schließlich gemeinsam mit Julebukk gegen den bösen Waldemar Wichteltod und seine Nussknackerarmee kämpfen. Die wollen schließlich Weihnachten in ein reines Konsumfest verwandeln.