Der Iran schickt den Film einer Frau ins Oscar-Rennen. Das islamische Land reichte bei der Oscar-Akademie den Film "Nafas" (Der Atem) der Regisseurin Narges Abyar als Vorschlag für die Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" ein. Die im Iran für die Auswahl zuständige Cinema-Stiftung Farabi entschied sich nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA zwischen vier Filmen für diesen Anti-Kriegsfilm.

Der Film "Nafas" handelt vom Leben der kleinen Bahar Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre in einer iranischen Provinzstadt. Regisseurin Abyar schildert, wie Bahar versucht, in ihrer eigenen Fantasiewelt die islamische Revolution und den Krieg gegen das Nachbarland Irak zu verarbeiten. Die 46-jährige Abyar hatte 2012 schon einen Achtungserfolg mit ihrem Debütfilm "Schützengraben 143", der ebenfalls wie "Nafas" ein Antikriegsfilm war.

Der Iran hat in der Oscar-Kategorie für den besten ausländischen Film bereits zweimal gewonnen. Beide Male gewann der Regisseur Asghar Farhadi: 2012 mit dem Film "Nader und Simin - Eine Trennung" und 2016 mit "Salesman". Österreich schickt "Happy End" von Michael Haneke ins Rennen um den Auslandsoscar. Der gebürtige Wiener konnte bereits 2013 mit dem Sterbedrama "Amour" reüssieren und die begehrte Trophäe gewinnen.

Die international eingereichten Kandidaten sind nicht schon automatisch für den Oscar nominiert. Über die fünf Nominierungen in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film entscheidet die Academy in Hollywood. Die nominierten Filme sollen am 23. Jänner 2018 bekannt gegeben werden. Die 90. Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt findet am 4. März 2018 in Hollywood statt.