Eine Vita, wie sie auch in 300 Zeilen nicht passen würde: Heute vor 80 Jahren wurde Jack Nicholson als uneheliches Kind einer 18-jährigen Tänzerin in Manhattan in zerrüttete Verhältnisse hineingeboren. Er machte seinen Weg trotzdem, bilanziert nun zum Runden lässig mit "Ich würde alles wieder genauso machen".

In seiner 60-jährigen Filmkarriere bestellte der Jubilar darstellerisch auf allen Gebieten das Feld. Freilich: Das nicht ganz Astreine, Diabolische und Tragische stand ihm am besten zu Gesicht: Sein Debütfilm war "The Cry Baby Killer" von 1958, in dem er bereits aufzeigte und einen jugendlichen Heißsporn, der ins Kriminal abdriftet, spielte. Zwei Jahre später gab Nicholson in der Horrorkomödie "Kleiner Laden voller Schrecken" den masochistischen Patienten eines sadistischen Zahnarztes, bis er seine Auftritte in "Easy Rider" und "Einer flog über das Kuckucksnest" hatte. Und da waren natürlich noch weitere, ganz große Rollen: als besessener Hausmeister Jack Torrance unter dem brillanten Stanley Kubrick in der Stephen King-Verfilmung "The Shining". Auch als Joker in Tim Burtons "Batman" oder als Colonel Nathan R. Jessup im Gerichtsthriller "Eine Frage der Ehre" blieb Nicholson vielen Kino-Gourmets im Gedächtnis.

In späten Jahren folgten Engagements als Charakterkauz in den Lustspielen "Besser geht's nicht" und "Was das Herz begehrt" oder als vom Schicksal Gebeutelter in der düsteren Friedrich Dürrenmatt-Adaption "Das Versprechen". Nicht zuletzt drei Oscars ließen ihn zum Hollywood-Giganten werden. Für ein US-Remake von "Toni Erdmann" könnte er bald seinen 2010 angetretenen Ruhestand beenden. Den Fan würde ein Nachschlag von Jack freuen.