Über die Erfahrungen mit den Polizistinnen und Polizisten, die Herangehensweise an das Thema und die Umsetzung für das Theater sprachen Autorin Pia Hierzegger und Regisseurin Monika Klengel mit der APA.

Die Idee zu dem Projekt entstand vor rund einem Jahr. Die Polizei sei oft ein "Feindbild", so Hierzegger, "da hat mich interessiert, was steckt hinter diesen Menschen in Uniform. Am Anfang war mir noch nicht so klar, dass das so eine Dimension bekommt, weil die Polizei eigentlich ständig Thema ist, und wenn man sich damit beschäftigt, dann poppen immer mehr Themen auf, man hat das Gefühl, man kann dem gar nicht gerecht werden."

Die Recherchen zur Aufführung fanden in der Polizeiinspektion Lend statt. "Wir haben von Anfang an gesagt, uns interessiert die Wachstube, nicht die Kriminalpolizei, die Wega oder die Cobra, sondern die Polizistinnen und Polizisten, die mit den Menschen zu tun haben, die auf Streife gehen, die unterwegs sind, sozusagen im Nahkampf. Ich finde es spannend, dort hinzuschauen, wie die arbeiten, was das bedeutet", schilderte Monika Klengel. Das Team nahm mit der Wachstube im Bezirk Lend Kontakt auf, führte Gespräche mit den Beamten und recherchierte.

"Durften nicht mit auf Streife fahren, das war ein bissl traurig"

Dass die Wahl auf genau diese Polizeiinspektion fiel, war nur teilweise Zufall. "Wir hatten schon Kontakt bei lauten Feiern, weil wir früher unser Theater am Lendplatz hatten, und es hat etwas Überschaubares, ein bisschen Dörfliches", meinte Hierzegger. Es sei ein spannender Bezirk, auch für die Polizei, "weil er sehr migrantisch ist, viel im Umbruch ist, gleichzeitig ist es ein sehr großes Rayon", ergänzte Klengel. Die Polizisten seien sehr hilfsbereit gewesen und hätten sich immer wieder mit ihnen getroffen. "Aber wir durften nicht mit auf Streife fahren, das war ein bissl traurig", warf Hierzegger bedauernd ein. "Ja, das geht nur mit Genehmigung des Innenministeriums", erläuterte die Regisseurin.

Das Stück spielt in einem thailändischen Urlaubsressort, wo sechs Polizistinnen und Polizisten gemeinsam Urlaub machen. Bisher habe man meist Berufsgruppen an ihrem Arbeitsplatz gezeigt, diesmal sollte es eine andere Umgebung sein: "Es war unsere konkrete Idee, dass wir nicht Wachstube spielen, man sieht die Menschen, wie sie im Urlaub sind." Aus der Entspannung heraus, werden dann doch wieder berufliche Probleme besprochen, "es gibt da so Verhaltensmuster, die wir teilweise unterstellen und der Frage nachgehen, wie sind Polizisten im Urlaub", beschrieb Hierzegger.

Dass eine Gruppe Polizisten gemeinsam auf Urlaub fährt, sei übrigens gar nicht so abwegig, erläuterte Monika Klengel: "Es ist eine interessante Beobachtung, dass die Polizei ein sehr starkes Gruppengefüge hat. 'Uneingeschränkte Solidarität füreinander haben' heißt es im Text, weil die das Gefühl haben, sie sind eine bedrohte Gemeinschaft, deshalb halten die irrsinnig zusammen und der Gruppengedanke ist ganz stark."