"Spleen", das Grazer internationale Festival für junges Theaterpublikum, zieht ab dem 7. Februar wieder die Vorhänge auf. An sechs Tagen werden 13 Produktionen für Kinder und Jugendliche vorgestellt. Die Theatergruppen aus zehn Ländern spielen an mehr als 30 Terminen an sechs Spielorten in der Stadt, schilderten Manfred Weissensteiner und Hanni Westphal am Donnerstag bei der Programm-Präsentation.

Familie, Migration, digitale und analoge Welten oder auch Genderfragen sind inhaltlich die Themen, die das kommende "Spleen"-Festival in Graz prägen werden. "Wir haben natürlich diskutiert, ob wir einen thematischen Schwerpunkt setzen wollen - und haben uns dagegen entschieden, weil es einfach so viele spannende Themen gibt, die unsere Kinder und Jugendlichen betreffen", sagte Westphal am Donnerstag im Pressegespräch in Graz. Sie organisiert gemeinsam mit Weissensteiner das alle zwei Jahre stattfindende Festival zum siebenten Mal.

Die Stücke werden an fünf Spielstätten in der Stadt (Frida & Fred - Knopftheater, Kultum im Cubus, Kristallwerk, Next Liberty, Schauspielhaus, Theater am Ortweinplatz) gezeigt. Geboten werden Stücke für Kinder und Jugendliche, aber auch Produktionen für ganz junge Zuschauer ab zwei Jahren, wie Westphal darlegte.

Die Ausdrucksformen für die Kleinsten reichen vom Figurentheater und einer Slapstick-Show für die Kleinsten ab zwei Jahren: beispielsweise in der Kinderbuchadaption "Das kleine Gelb und das kleine Blau" des Figurentheaters Maribor, dem Stück mit dem magischen Tablet "Aaipet" des niederländischen Duos Bontehond, oder des Fingertheaters "Dumpu Dinki" von Anne Klatt aus Deutschland, in dem die rechte Hand auf die Linke trifft. Als ein "Stück für alle ab sechs" bezeichnete Westphal "Onbekend Land", in dem die Zuseher die Protagonistin in ein neues Land begleiten.

"Es ist kein Festival nur für junge Leute, sondern für alle. Und schon niemand wird blöd angeschaut, wenn er ohne Kind kommt", hob Westphal hervor. In der "Konferenz der wesentlichen Dinge" machen sich die Besucher die Regeln des Zusammenlebens selbst. "In dieser interaktiven Performance versammeln sich zwanzig Besucher um einen Tisch, simulieren eine Familie und verhandeln die Regeln. Es wäre hier wirklich schön, wenn ausreichend Kinder und Erwachsene kommen", sagte Weissensteiner. Karten gebe es noch für nahezu alle Vorstellungen.

In "Mile(s)tones" der Zonzo Compagnie aus den Niederlanden erwecken ein Percussionist, ein Trompeter und ein Pianist den legendären Jazz-Musiker Miles Davis zum Leben (ab acht Jahren), wie Weissensteiner ausführte. Wie gut Alt und Jung zueinander finden und voneinander lernen können ist unter anderem Thema von "Die Paten" der Berliner Gruppe Turbo Pascal. In dem Stück für alle ab 15 Jahren wird immer wieder auf Coppolas Film-Trilogie Bezug genommen.

Das Festival findet an sechs Tagen statt. Das Programm hänge immer auch vom Ausmaß der Förderungen von Stadt, Land und Bund ab. Hier habe es vor zwei Jahren empfindliche Kürzungen gegeben, die nicht zurückgenommen wurden. "Uns wurde immer gesagt, wir können froh sein, wenn es so bleibt wie es ist", sagte Westphal. Insgesamt verfüge man samt Eintrittsgeldern über ein Gesamtbudget von rund 200.000 Euro.

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