1958 wurde die NASA gegründet, Charles de Gaulle wurde Präsident Frankreichs und am 3. April feierte an der Wiener Staatsoper Margarethe Wallmanns Inszenierung von Puccinis "Tosca" Premiere. Bemannte Mondmissionen finden seit Jahrzehnten nicht mehr statt, De Gaulle starb vor 47 Jahren - aber die "Tosca" springt weiter in den Tod: Am 12. Jänner feiert die Inszenierung ihre 600. Aufführung am Ring.

Während Regisseurin Wallmann bereits 26 Jahre nicht mehr unter den Lebenden weilt, lebt ihre "Tosca" also weiter. Seit 1958 haben rund 1,2 Millionen Menschen die zwei Stunden Liebe, Kampf und Leidenschaft im Bühnenbild von Nicola Benois durchlitten, an deren Ende immer alle tot sind. Zur Jubiläumsaufführung (der am 8. Jänner die 599. Aufführung vorausgeht) tritt eine Starbesetzung an, singt doch wieder Angela Gheorghiu die Titelpartie, während Massimo Giordano den Cavaradossi gibt und Erwin Schrott erstmals an der Staatsoper Oberbösewicht Scarpia interpretiert.

So ist und bleibt die Wallmann-"Tosca" die unumstrittene Regentin der Staatsopern-Inszenierungen, kommt doch Franco Zeffirellis "Boheme" aus 1963 auf "läppische" 427 Aufführungen. Josef Gielens "Madama Butterfly", mit Premierendatum 1957 immerhin ein paar Monate älter als die "Tosca", muss sich mit "nur" 379 Aufführungen begnügen und Otto Schenks "Rosenkavalier" feierte am 19. Dezember 2017 die 380. Aufführung. Da heißt es also Hals und Beinbruch (letzteres ein Missgeschick, das Martina Serafin beim Sprung von der Engelsburg 2015 tatsächlich ereilte) für die nächsten 600 "Tosca"-Abende.