Weltbekannte Künstler inszenieren Opern, junge Künstler besuchen die renommierte Sommerakademie, Galerien verlegen ihre großen Sommerausstellungen an den Festspielstandort: Nicht nur Musik und Theater, auch die Kunstszene übersiedelt im Sommer nach Salzburg. Zwischen Vernissagen, Galerierundgängen, Sammlertreffen und dem Festspiel-Begleitprogramm im Museum steht eine Fülle an Kunstterminen fest.

Mit dem Südafrikaner William Kentridge und der Iranerin Shirin Neshat sind zwei einflussreiche internationalen Künstler als Opernregisseure in zentralen Festspiel-Produktionen verpflichtet, was allein schon für gestiegenes Interesse der Kunstwelt sorgen dürfte. Kentridges vielgestaltiges Werk wird zudem auch im Museum der Moderne gewürdigt: "Thick Time. Installationen und Inszenierungen" nennt sich die Ausstellung am Mönchsberg und im Rupertinum, die am 28. Juli eröffnet wird.

Doppelschlag

Gleich am nächsten Tag holt Salzburgs berühmtester Galerist, Thaddaeus Ropac, zum Doppelschlag aus und bespielt die beiden Salzburger Standorte seiner mittlerweile nicht nur nach Paris, sondern auch London erweiterte Galerie mit zwei sukzessiven Vernissagen: In der Villa Kast werden neue Werke des deutschen Minimalistin Imi Knoebel gezeigt, in der Halle eine "David und Goliath" betitelte Schau mit Arbeiten des Schweizers Not Vital. Und während die Berliner Galerie Ebensperger nach der Grazer nun auch eine Salzburger Niederlassung eröffnet, feiert mit Mario Mauroner eine weitere Institution der Salzburger Galerienszene Geburtstag.

Die Salzburger Galerie Ebensperger, die ab Samstag (22.7.) das ehemalige Kremsische Haus, vormals ein griechisches Lokal, in der Kaigasse bewohnt, wird mit der Eröffnungsschau zum "Center of the World". Malerei, Installations- und Medienkunst hat man sich für das Programm auf die Fahnen geschrieben, zum Auftakt zeigt man "Lieblingskünstler", zum Beispiel den aus Salzburg stammenden Christian Schwarzwald, der in den roh belassenen Räumen einen installativen Rahmen einrichten wird, aber auch etwa Julius Deutschbauer, Benjamin Heisenberg oder Isa Schmidlehner.

Zeit und Vergänglichkeit

Mario Mauroner feiert den 45er ebenfalls mit einer Gruppenschau. Unter dem Motto "Kronos:Chairos" geht es titelgemäß sowohl um Zeit, Kontinuität und Vergänglichkeit sowie um die "Kraft des Moments" und den "Glanz des rechten Augenblicks". In diesem Spannungsfeld siedeln sich Arbeiten etwa von Jan Fabre, Brigitte Kowanz, Alfred Haberpointner, Barthelemey Toguo oder Philip Mentzingen an.

Weitere Stopps auf einem Salzburger Galerienrundgang wären etwa bei Esther Stocker in der Galerie Frey, bei Herbert Albrecht in der Galerie Welz, bei Günther Uecker in der Galerie Salis oder bei Alex Katz in der Galerie Linzergasse Weihergut angesagt - um nur einige zu nennen. Galerien ohne Salzburg-Standort präsentieren ihre Schätze zudem beim Kunstsalon der Art Salzburg in der Sala Terrena der Paris-Lodron-Universität sowie im Skulpturengarten des Hof Dietrichsruh (beides von 5. bis 27. August).

Sommerakademie

Durch die traditionsreiche Internationale Sommerakademie ist Salzburg aber auch für Kunst-Studierende ein wichtiger sommerlicher Anziehungspunkt. Rund 300 Teilnehmer aus 50 Ländern besuchen etwa 20 Kurse an den Standorten Festung Hohensalzburg und Kiefer Steinbruch in Fürstenbrunn, sowie in zahlreichen temporären Orten in Salzburg. Neben den Kursen finden allerdings auch zahlreiche öffentliche Veranstaltungen statt - von Vorträgen und Talks über Ausstellungen, Filmprogramm, Stadtspaziergänge und Tage der offenen Tür. Motto der heurigen Akademie ist die fundamentale Frage: "Warum Kunst produzieren?".