Mit Richard Wagners "Die Walküre" hat nicht nur vor 50 Jahren Herbert von Karajan seine "privaten" Osterfestspiele Salzburg eröffnet, sie steht auch heuer im Zentrum des Jubiläumsfestivals. Und dem damaligen Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen, das 2017 rekonstruiert wird, ist in der Max-Gandolph-Bibliothek des Salzburg Museums eine begleitende Ausstellung gewidmet, die am Sonntag startet.

Im ersten Teil der Schau ist ein Bühnenraum nachgebaut, der an das Walküre-Setting erinnert. Eine riesige Bühnenmalerei simuliert die Dimension von Schneider-Siemssens Weltesche, die 1967 auf der Walküre-Bühne stand. Auf Gazetücher werden wabernde Nebel projiziert und ahmen das kosmische Lichtspiel nach, dem in der Interpretation der "Walküre" 1967 eine zentrale Funktion zukam. Weiters werden mit Bühnenbildskizzen, Modellen und anderen Gegenständen die Produktionen von 1967 und 2017 gegenübergestellt.

Herbert von Karajan gründete die Osterfestspiele Salzburg
Herbert von Karajan gründete die Osterfestspiele Salzburg © APA

Im Making-of-Film - einem raren Dokument aus dem Jahr 1967 - kann man in die Proben mit Karajan eintauchen. Gründungstexte, Interviews, Korrespondenzen, Zeitungsausschnitte und Fotos dokumentieren die Vorbereitungen zur Gründung der Osterfestspiele, Herbert von Karajans Vision und Konzeption. Im zweiten Raum laden Lese-, Hör- und Schauinseln zu einer Zeitreise ins Jahr 1967 ein. Eine Leseecke mit kleiner Bibliothek bietet Literatur und Zeitungen zum Schmökern. Ausgewählte Sendungen aus Radio und Fernsehen vermitteln historische Zugänge.

Auch im Salzburger ORF-Landesstudio steht der Maestro in Zentrum einer Fotoausstellung. Unter dem Titel "An seiner Seite" werden seltene und bisher unveröffentlichte (private) Bilder von Karajans "Haus- und Hoffotografen" Siegfried Lauterwasser gezeigt, die nun im Besitz des "Eliette und Herbert von Karajan Instituts" stehen. Eröffnet wird die Schau heute, Freitag, Abend im Rahmen eines "Abends zu Ehren von Eliette von Karajan".