Mit einem Gastauftritt der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung des Chefdirigenten Jiri Belohlavek ist das zweite Wochenende des Musikfestivals Grafenegg, das sein zehnjähriges Jubiläum begeht, im Wolkenturm zu Ende gegangen. Flankiert von Werken Janaceks und Dvoraks erntete Hilary Hahn als Solistin des Mozart-Violinkonzerts A-Dur KV 219 stürmischen Beifall.

Bereits am Vormittag hatten Intendant Rudolf Buchbinder am Steinway, Rainer Küchl (Violine) und Franz Bartholomey (Violoncello), mit drei Beethoven-Klaviertrios eine exquisite Matinee im Auditorium bestritten. Das abendliche Konzert bescherte die Begegnung mit nicht unbedingt zum gängigen Repertoire zählenden Werken tschechischer Orchesterliteratur.

Rudolf Buchbinder
Rudolf Buchbinder © (c) ORF

Eine von Vaclav Talich und Vaclav Smetacek bearbeitete Suite aus der Oper "Das schlaue Füchslein" von Leos Janacek und die sechste Symphonie von Antonin Dvorak, der man nicht ganz zu Unrecht eine gewisse Nähe zu Brahms nachsagt, hatten die Tschechen im Gepäck und wussten ihre Qualitäten auch hörbar ins rechte Licht zu rücken: gut eingespielter, saftiger Wohlklang und deutliche Strukturiertheit.

Davon profitierte auch Hilary Hahn, deren Wiedergabe des Mozart'schen Soloparts mit stupender Technik, unprätentiösem Ausdruck und flüssiger Spielweise sehr rund gelang. Eine Bach-Giga als Zugabe gab es zum Dank für den frenetischen Applaus. Zugabe freudig war auch das Orchester mit effektvollen Piecen von Ligeti und Smetana.