Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat nach dem Amoklauf von München den Staatsempfang zum Beginn der Bayreuther Festspiele am Montag abgesagt. Dies gebiete der Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen, teilte er am Samstag nach einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts in München mit.

Sicherheitsbedenken

Überhaupt hatte die Polizei schon im Vorfeld Sicherheitsbedenken bei den Wagner-Festspielen angemeldet: Die Bayreuther Polizei hat bei 35 Mitarbeitern rund um die Bayreuther Festspiele Vorbehalte: "Wir haben die Personalien überprüft und haben dann die entsprechenden Empfehlungen ausgesprochen, diese Personen nicht im sicherheitsrelevanten Bereich einzusetzen", sagte ein Polizei-Sprecher  der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Grund dafür seien registrierte Delikte der Betroffenen.

"Es sind vorwiegend Gewaltdelikte, also keine Ladendiebstähle oder solch kleinen Dinge", sagte der Sprecher. Die Empfehlungen der Polizei, die der Festspielleitung mitgeteilt wurden, betreffen sowohl Mitarbeiter der Festspiele selbst als auch externe Arbeitnehmer wie zum Beispiel Wachleute.

Teilweise Akkreditierungen entzogen

"Wir haben jetzt teilweise Akkreditierungen entzogen und teilweise nicht", sagte der kaufmännische Geschäftsführer der Festspiele, Holger von Berg, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidungen seien aber nicht abhängig von den Delikten, die ihm auch gar nicht bekannt seien. Wem die Leitung aber nun keinen Zutritt gewährt, sagte von Berg nicht.

Das Festspielhaus ist seit einigen Wochen eingezäunt. Wer es betreten will, braucht nach dem Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei einen Sonderausweis. Diesen erhält nur, wer eine Einverständniserklärung unterschrieben hat, dass seine Daten von der Polizei überprüft werden. Die Wagner-Festspiele beginnen am Montag (25. Juli).