Große Betroffenheit herrscht angesichts des Todes von Peter Esterhazy auch in Österreich. Die Salzburger Festspiele kündigten am Freitag an, die Uraufführung von Peter Eötvös' Oratoriums "Halleluja" am 30. Juli dem ungarischen Schriftsteller zu widmen, der am Donnerstag mit 66 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen war.

Libretto

Esterhazy zeichnete für das Libretto des Werks verantwortlich, das von den Wiener Philharmonikern unter Daniel Harding im Großen Festspielhaus gespielt wird. "Die Festspiele verneigen sich vor dem großen Europäischen Geist Peter Esterhazy", werden Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Co-Intendant Sven-Eric Bechtolf in einer Aussendung zitiert. Die Verbindungen von Esterhazy zu Salzburg seien eng, habe doch nicht zuletzt der dortige Residenz Verlag viele Werke des Ungarn im deutschen Sprachraum bekannt gemacht und hätten die Festspiele 2001 einen Leseschwerpunkt zu ungarischen Autoren, darunter Esterhazy, gestaltet.

Auch Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) zollte dem Literaten seinen Respekt. "Peter Esterhazy war einer der renommiertesten Schriftsteller und geistigen Baumeister Mitteleuropas. Seine Literatur hat uns immer wieder neue Sichtweisen und damit neue Orte des Denkens erschlossen." Darüber hinaus habe er sich mit seiner Stimme stets für Demokratie und Freiheit und gegen Totalitarismen eingesetzt.

Und schließlich zeigte sich auch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder betroffen von der Todesnachricht. "Sein Baumaterial war die Geschichte Mitteleuropas, seine feine Ironie, seine Anspielungen auf politische Systeme werden fehlen", würdigte er Esterhazy.