Den größten Lacher kriegt Rudi Widerhofer ab, als er gegen Ende als eilends herbeigerufener Notarius den Salon der Frau von Cypressenburg betritt: "Dr. Falk", kündigt ihn die Kammerfrau an. "Magister!", korrigiert sie der Jurist, "den Doktor hams mir aberkannt."

Dergleichen sorgt für Lachstürme im Grazer Schauspielhaus, wo die Komödie vom rothaarigen Außenseiter Titus Feuerfuchs, dem mithilfe dreier Perücken fast der soziale Aufstieg gelingt, mit viel Jubel, Trubel, Heiterkeit über die Bühne geht.

Kohlehydratvermeidende Hipster kriegen in den schmalzschen Couplets ebenso ihr Fett ab wie Hassposter und die Grazer Murkraftwerksbauer. Drum herum hat Schnizer eine zwar eher konventionelle, aber ganz schön flotte Inszenierung gebaut, in der neben Clemens Maria Riegler, der einen sehr energischem Titus gibt, Sarah Sophia Meyer als sehnsüchtig verliebter Rotschopf Salome Pockerl für berührende Momente sorgt.

Der Rest des Ensembles darf seine komödiantischen Qualitäten funkeln lassen, als gnädige Frau von Cypressenburg legt Christiane Roßbach, als näselnder Frisuer Marquis Franz Solar eine Glanzleistung hin. Für lässige Komik sorgt Werner Strenger als naturverlangsamter Knecht Plutzerkern.

Nach zweieinhalb Stunden: begeisterter, anhaltender Applaus eines Premierenpublikums, das animiert und ganz nach seinem Gusto unterhalten worden ist.