Ljubljana in den 1980ern, Slowenien ist noch bei Jugoslawien. Mary, Mormonin aus den USA und der Musiker Denis verlieben sich ineinander. Nach einem dummen Zwischenfall wird Mary nach Österreich strafversetzt. Denis, Sohn bosnischer Eltern, gehört nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates zu den „Ausgelöschten“ (Slowenien hat sich im Umgang mit anderen jugoslawischen Staatsbürgern nicht mit gerade Ruhm bekleckert) und verliert sich im Balkankrieg. Ende.
Ein Ende, das Dino Bauk, für den Roman 2015 mit dem „Best First Book Award“ in Slowenien ausgezeichnet, nicht wahrhaben will. Der Autor sucht quasi nach seinen verschollenen Figuren, findet
Denis in einer Cabrio-Bibliothek (= kriegsbedingt hat das Gebäude kein Dach), erfindet fantastische Szenen (bei denen man an Franz Kafkas "Verwandlung" oder das betörende Barcelona von Carlos Ruiz Zafón denkt), ehe er zum Ende kommt. Abermals. Ein aufregend geglücktes Generationenporträt, ein Buch über Bücher und was sie mit und aus Menschen machen (können). 

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