Die Wiener Philosophin Isolde Charim wird für ihr neues Buch "Ich und die Anderen" mit dem Philosophischen Buchpreis 2018 ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Forschungsinstitut für Philosophie Hannover vergeben und soll die Aufmerksamkeit auf drängende philosophische Gegenwartsfragen lenken. Die Übergabe findet am 14. September in Hildesheim statt.

Ihr Buch schildert, "wie die neue Pluralisierung uns alle verändert". Die Entwicklung der vergangenen, durch einen radikalen Gesellschaftsumbruch geprägten Jahre, fasst sie so zusammen: "Es gibt keinen Weg zurück in eine nicht-plurale, in eine homogene Gesellschaft. Auch nicht durch noch so viel Integration." Vielfalt verändere alle und alles, ob man wolle oder nicht, konstatiert Charim, die ihr Buch "Ich und die Anderen" aus ihren gleichnamigen, vor zwei Jahren auf Ö1 ausgestrahlten Sommervorlesungen entwickelt hat.

Die Jury-Begründung

"Isolde Charims 'Ich und die Anderen' ist das richtige Buch zur richtigen Zeit. Denn die gegenwärtigen Diskussionen um ,Obergrenzen' und ,Grenzsicherheit' verweisen auf mehr als die Frage nach Landesgrenzen und Einwanderung. Charims Buch setzt genau hier an: bei der Frage, was Pluralisierung für unsere Identitätsbildung bedeutet", heißt es laut einer Aussendung des Zsolnay Verlags in der Jurybegründung. In dem Buch gelinge es Charim, die Erfahrung der Pluralisierung und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen "philosophisch versiert, differenziert, anschaulich und mit der nötigen Sensibilität zu analysieren".

Bisherige Preisträger waren Andreas Lienkamp, Avishai Margalit, Sascha Dickel und Albrecht Koschorke.