Soeben ist sein großer Roman "Die Obstdiebin" erschienen. Am 6. Dezember feiert der in Frankreich lebende österreichische Dichter Peter Handke seinen 75. Geburtstag. Der ORF gratuliert bereits am kommenden Montag mit der Ausstrahlung von zwei Dokumentationen: "Peter Handke - Zurück an den Anfang" und "Griffen - Auf den Spuren von Peter Handke"

Den Auftakt nach dem "kulturMontag" macht um 23.30 Uhr auf ORF 2 das neue halbstündige Porträt "Peter Handke - Zurück an den Anfang" von Corinna Belz, die den Autor nach Griffen begleitet und erzählt, wie er einen Tag mit Bewohnern seines Heimatortes verbringt. Der Ort steht auch im Mittelpunkt des Films "Griffen - Auf den Spuren von Peter Handke" (0.00 Uhr) des Kärntner Theaterregisseurs, Filmemachers und Autors Bernd Liepold-Mosser, der 1986 selbst in Griffen geboren wurde - ein "Film über Literatur, Geschichte, Politik und das Leben in der Provinz", wie es in der Ankündigung heißt.

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Peter Handke ist ein unermüdlich Reisender. Was aber zieht den Schriftsteller, der seit Jahrzehnten in der Nähe von Paris lebt, immer wieder zurück in sein Herkunftsland Österreich und da vor allem an den Ort seiner Kindheit, Griffen? Der Film von Corinna Belz erzählt von alten Freundschaften, die zurück bis in die sechziger Jahre reichen. Von Begegnungen mit dem Dichter Alfred Kolleritsch oder Josef Müller, dem Bürgermeister von Griffen.

Peter Handke interessiert vieles. Warum also nicht mal einen Tag mit dem Bürgermeister verbringen und zusehen, wie man sich um das Wohl einer Gemeinde kümmert. Handke ist hier nicht die Hauptperson, sondern ein geduldiger Zuhörer und einer, der das Fragen nicht versäumt. Und immer geht es um Ausdruck, um das einzelne Wort.

Österreich und besonders die kleine Marktgemeinde nahe der Grenze zu Slowenien haben in Peter Handkes Werk vielfältige Spuren hinterlassen. Schon sein erster Roman „Die Hornissen“ erzählt von einer vorindustriellen, bäuerlichen Welt, wie er sie in seiner Kindheit erlebte und die schon lange verschwunden ist.

In zahlreichen seiner Bücher, wie etwa „Wunschloses Unglück“, „Die Lehre der Sainte-Victoire“, „Über die Dörfer“, „Gedicht an die Dauer“, „Die Wiederholung“, „Der kurze Brief zum langen Abschied“, „Versuch über die Müdigkeit“ oder „Mein Jahr in der Niemandsbucht“ kommt die Gegend seiner Kindheit vor. So erlebt man den weltberühmten Schriftsteller einmal aus einer ganz anderen Perspektive und erfährt von seiner Zuneigung zu den „Endmoränengestalten“ seines Heimatortes, zu denen er auch sich selbst zählt.

eter Handke mit Alfred Kolleritsch und Amina Handke
eter Handke mit Alfred Kolleritsch und Amina Handke © ORF