Dagmar Koller ist wohl die am meisten fotografierte Frau Österreichs. Ob als Musical-Star, an der Seite des ehemaligen Bürgermeisters Helmut Zilk oder als Society-Lady: Stets war ihr Leben auch Teil der Öffentlichkeit. In dem liebevoll gestalteten Bildband "Goldene Zeiten" kann man nun auf Zeitreise mit der verschmitzte Grande Dame gehen - zu sehen sind dabei auch viele private Aufnahmen.

"Eigentlich sehe ich mich gar nicht gerne auf Fotos", sagte Koller der Austria Presseagentur. Dennoch spielten Bilder bereits in ihren Anfangstagen auf der Bühne eine wichtige Rolle. "Ich war ja nie an einer Staatsbühne angestellt. Wir mussten immer schauen, dass wir das Theater voll bekommen. Da durfte man sich nicht zu gut dafür sein, sich von der Presse fotografieren zu lassen", erzählte die 78-Jährige. Und auch privat hatte sie immer einen Fotoapparat dabei.

„Goldene Zeiten“: Private Einblicke in Dagmar Kollers Leben

Dementsprechend groß war die Auswahl an Fotos, die Autor Michael Balgavy gesichtet hat. "Es waren sicherlich tausende", sagte er. Entstanden ist ein schön gestalteter und oft sehr intimer Querschnitt aus Dagmar Kollers Leben - von den Anfängen ihrer Bühnenkarriere bis hin in die Gegenwart. "Jedes Bild hat eine eigene Geschichte", schwärmte Koller.

Dagmar Koller mit ihrem Helmut Zilk
Dagmar Koller mit ihrem Helmut Zilk © APA/Herbert Pfarrhofer

Die Fotos zeigen nicht nur Koller, es sind auch unzählige Berühmtheiten zu sehen: Sei es der junge Prinz Charles mit Lady Di, Nancy Reagan oder Placido Domingo, Oskar Werner, Rudolf Nurejew und Jassir Arafat. Aber auch heimische Lieblinge wie Marika Rökk, Helmut Lohner oder Heinz Conrads trifft man wieder.

Ein eigenes Kapitel ist dem Leben von Koller an der Seite von Helmut Zilk gewidmet. "Anfangs war es sehr schwer für mich, dass ich meine Bühnenkarriere aufgeben musste, doch dann wurde ich schnell darauf hingewiesen, dass ich auf sehr hohem Niveau jammere", erinnerte sie sich. In "Goldene Zeiten" sind nicht nur sehr intime Aufnahmen des Paares zu sehen, es finden sich auch Liebesbriefe von Zilk, die den ehemaligen Bürgermeister von einer zärtlichen Seite zeigen. "Wer sie liest, wird weinen", versprach Koller.

Dagmar Koller wurde 1939 in Klagenfurt geboren
Dagmar Koller wurde 1939 in Klagenfurt geboren © APA/Herbert Pfarrhofer

Zu sehen ist auch der Raum, in dem Zilk am 5. Dezember 1993 die Briefbombe geöffnet hat. "Als ich in das Zimmer gekommen bin, war überall Blut", erinnerte sie sich. Bis heute sind die Blutspuren übrigens noch leicht auf dem Teppichboden sichtbar. "Obwohl ich ihn natürlich mehrfach reinigen ließ."

Die dramatischen Momente sind aber eine Ausnahme. "Auf den meisten Fotos in diesem Buch steht die Pose der Glückseligkeit", schreibt Autor Balgavy im Vorwort. Natürlich gab es auch im Leben der Diva bedrückende Momente, doch "ist es dem gesellschaftlichen Umgang mit Fotografie geschuldet, dass erlebte Belanglosigkeit oder Verzweiflung lieber nicht festgehalten werden".