Für unkonventionelle literarische Werke ist die gebürtige Wienerin BrigittaFalkner immer zu haben. So publizierte sie einen Lyrikband ("Bunte Tuben"), in dem sie, äußerst konsequent, leidglich 14 Buchstaben unseres Alphabets immer wieder variiert und daraus verblüffende Anagramme formt. Nun publizierte sie den Band "Strategien der Wirtsfindung" (Matthes & Seitz), mit Parasiten und Schmarotzern aller Art als Protagonisten, wobei die stilistische Umsetzung sich der Graphic Novel annähert.

Dieses wundersame Epos über die Welt des Parasitentums eroberte souverän die ORF-Bücherbestenliste für den Monat Mai. Auf Platz zwei zu finden ist Franz Schuh mit "Fortuna", gefolgt von Miljenko Jergovic, dessen Roman "Die unerhörte Geschichte meiner Familie" zweifellos zu den besten Werken des Früjahrs zählt. Hoch im Kurs, neuerdings auch in Deutschland, steht Alfred Goubran mit seinem Roman "Herz", er belegt den vierten Platz.

Die ORF-Bestenliste im Monat Mai:


1. Brigitta Falkner: "Strategien der Wirtsfindung" (Matthes & Seitz)

2. Franz Schuh: "Fortuna" (Zsolnay)

3. Miljenko Jergovic: "Die unerhörte Geschichte miner Familie" (Schöffling & Co)

4. Alfred Goubran:  "Herz" (Braumüller)

5. Julian Barnes: "Der Lärm der Zeit" (Kiepenheuer & Witsch)

6. Lukas Bärfuss: "Hagard" (Wallstein) ex aequo mit Natascha Wodin: "Sie kam aus Mariupol" (Rowohlt)

8. Adolf Muschg: "Der weiße Freitag" (C.H.Beck) ex aequo Christine Wunnicke:  "Katie" (Berenberg)

10. Claude Simon: "Das Pferd" (Berenberg)