Gerüchte aller Art umgaben Truman Capote, der mit "Kaltblütig" einen Welt-Bestseller schuf, immer wieder, aber jetzt rückt der Erfolgsautor doch in ein ziemlich schiefes Licht. Durch die Aussagen seiner Kindheitsfreundin und späteren Kollegin Harper Lee, die sich immer wieder über Capote empörte. Bald nachzulesen in einem Buch, das sicher für einigen Diskussionsstoff sorgen wird.

"Sein notorisches Lügen lief etwa so ab", schrieb Lee 2006 an den Historiker Wayne Flynt, "wenn Du ihn gefragt hättest, ob er schon wüsste, dass JFK (John F. Kennedy) erschossen wurde, hätte er (Capote) geantwortet: "Ja, und ich saß am Steuer des Autos, in dem es geschah"."

Lees Zitat aus einem ihrer vielen Briefe an Flynt ist in dessen Buch "Mockingbird Songs: My Friendship with Harper Lee" zu lesen. Es erscheint in der kommenden Woche im US-Handel, wie die "New York Times" ankündigte.

Eifersucht

Flynt und Lee waren etwa 25 Jahre bis zum Tod der publikumsscheuen Autorin befreundet. Dagegen endete Lees Verbindung zu ihrem Freund aus Kindheitstagen laut Flynt durch Capotes Eifersucht auf den Erfolg von Lees Roman "Wer die Nachtigall stört". Das Buch über die Rassenprobleme in den 1930er Jahren im Süden der USA machte Lee über Nacht berühmt, beendete aber auch ihre schriftstellerische Karriere.

Capote schrieb unter anderen "Kaltblütig", "Frühstück bei Tiffany" und "Die Glasharfe", machte sich aber auch mit Drehbüchern und Filmen einen Namen. 2005 wurde die Lebensgeschichte von Truman Capote unter dem Titel "Capote" mit dem grandiosen Philip Seymour Hoffman in der Titelrolle verfilmt. Er erhielt damals für seine Rolle auch einen Oscar.