„Aus gewaltiger Körperimposanz küsst er Hände, und sein ganzes Beschützerpotenzial steht breit über der beglückten Dame“. Mit solchen Sätzen beeindruckte er 1963 nicht nur Suhrkamp-Chef Siegfried Unseld, der seinem Roman „Canto“ einen „Welterfolg“ prophezeihte. Verkauft wurden allerdings nur 1500 Exemplare, was Paul Nizon bis heute gerne zum Anlass nimmt, sich „als einen berühmten, erfolglosen Schriftsteller“ zu bezeichnen. Wohl zu Unrecht wie die lange Liste seiner literarischen Auszeichnungen deutlich macht. Vor sieben Jahren erhielt der 87-jährige Schweizer, der seit 40 Jahren in Paris lebt, den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Gestern folgte im Klagenfurter Musilhaus der mit 15.000 Euro dotierte Gert Jonke-Preis 2017, den die Lindwurmstadt gemeinsam mit dem Land Kärnten ausgeschrieben hatte.