Den mit 10.000 Euro dotierten, zehnten Wartholz Literaturwettbewerb gewann am Sonntagvormittag der Schweizer Schriftsteller Cedric Weidmann mit dem Prosatext "Kinder klauen". Die Jury entschied sich für den "frischen jungen Text", der "eine Persiflage auf die Brutalität und Brüchigkeit gesellschaftlich gesichert scheinender Strukturen" darstelle.

In der Schlossgärtnerei Wartholz wurde zudem der Land Niederösterreich Literaturpreis (5.000 Euro) an Sebastian Hage-Packhäuser für seine Lyrik "Kreuzreimprojektionen" vergeben, der Publikumspreis (2.000 Euro) ging an Markus Liske. Monika Koncz wurde mit dem Newcomerpreis bedacht, der mit einer Veröffentlichung in der Literaturreihe des Verlags Kremayr und Scheriau verbunden ist. Der Bader-Waissnix-Stiftungspreis (1.000 Euro) wurde Gertraud Klemm zugesprochen. Zwei vom Bundeskanzleramt und der Familie Blazek gestiftete Aufenthaltsstipendien in Reichenau erhielten Bettina Gärtner und Richard Obermayr.

Zu Beginn der Preisverleihung rief Moderatorin Mari Lang (ORF) zur Solidarität mit den jüngst öffentlich angefeindeten Autorinnen Stefanie Sargnagel, Lydia Haider und Maria Hofer auf, die "aufs Übelste diffamiert würden". Ein Aufruf, dem sich u.a. auch Landtagsabgeordneter Hermann Hauer (ÖVP) anschloss.

Die Jury bestand diesmal aus Olga Flor, Angelika Klammer, Wynfrid Kriegleder und Michael Stavaric. Zwölf Autoren waren in die Endrunde gelangt. Die elfte Auflage des Literaturwettbewerbs wird 2018 in Wiener Neustadt durchgeführt.

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