Zwei Mal am Tag, um 12 Uhr mittags und um sieben Uhr abends, erzitterte Schloss Damtschach bei Wernberg unter ohrenbetäubendem Glockengeläut. Das haben die Orsini-Rosenbergs dem Habsburger Josef II. zu verdanken. Dieser hatte sich eingebildet, dass die Kapelle des Schlosses auch als Pfarrkirche genützt werden müsse. "Ganz schlimm ist es, wenn jemand gestorben ist. Dann läuten die Glocken eine Stunde lang", erzählte Felix Orsini-Rosenberg einmal launig. Nun haben die Sterbeglocken für den Schlossherrn selbst geschlagen. Der bedeutende Architekt und Querdenker starb, wie erst jetzt bekannt wurde, am 15. Feber im 91. Lebensjahr.