Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" und die hochromantische Musik von Mendelssohn sind die beiden Pfeiler, auf denen Jörg Weinöhl sein "Tanzspiel" ruhen lässt. Es ist, wie man es von Weihnöhl gewohnt ist, ein poetisches Spiel, voller Grazie und feiner Melancholie.

Weinöhl lotet dieses Mal die Grenzen zwischen Traum und Wachen, zwischen Wunsch und Realität, zwischen romantischem Sehnen und prosaischer Erfüllung aus. Dazu mischt er die Elemente des Handlungsballetts mit eher assoziativen Szenen und schönen, hochästhetischen Bildfindungen (etwa einem sich wiegenden Kinderorchester).

Für den Zauber auf der Bühne sorgt das Grazer Ballettensemble, während es aus im Orchestergraben leuchtet: Dirigent Robin Engelen und die Grazer Philharmoniker interpretieren Mendelssohn und Mozart (grandios der Pianist Philipp Scheucher), dazu gibt es Kunstlieder von Brahms und Schubert. Und Udo Jürgens.

Es ist ein runder, schön anzusehender Abend, mit bittersüßem Nachgeschmack. Auch weil Weinöhl seine Zelte in Graz abbricht.

Ein Sommernachtstraum in der Oper Graz: Termine und Tickets.