Sängerin Julie Fuchs wird wegen ihrer Schwangerschaft nicht wie geplant im Mai in der "Zauberflöte" an der Staatsoper Hamburg auftreten. "Die Staatsoper hat mich darüber informiert, dass die künstlerische Integrität der Jette-Steckel-Produktion von "Die Zauberflöte" nicht gewährleistet ist, wenn die Sopranistin, die die Pamina singt, im vierten Monat schwanger ist", so die 33-Jährige via Facebook.

"Wie ihr euch vorstellen könnt, bin ich sehr enttäuscht, da ich mich stimmlich und körperlich in Topform fühle", so die 33-jährige Französin. Sie sei traurig, dass sich keine Lösung gefunden hätte, ihren Zustand in der Produktion zu berücksichtigen.

Sie wisse, dass arbeitende, schwangere Frauen auf der ganzen Welt mit Problemen konfrontiert seien. Dennoch sei sie überrascht gewesen, so viele Nachrichten von anderen Frauen zu bekommen, die ähnliche Erfahrungen schilderten. "Ich hoffe, dass es  zukünftig in der Berufswelt zu Fortschritten kommt, sodass alle Künstler, egal ob Männer oder Frauen, in ihrer Arbeit respektiert werden", so die Sängerin auf ihrer Homepage.

Die Staatsoper bedauerte nach eigenen Angaben die Entscheidung der Sopranistin. Es sei jedoch nicht möglich, die Inszenierung so zu ändern, dass keinerlei Gefahr für die werdende Mutter bestehe und gleichzeitig der Kern der Inszenierung bestehen bleibe, hieß es in einer Stellungnahme. Es gebe in der Inszenierung eine Vielzahl von körperlich sehr fordernden Szenen, darunter mehrere Flugszenen, die für schwangere Frauen prinzipiell verboten seien. Für Fuchs werde die in der Ukraine geborene Sopranistin Olga Kulchynska die Rolle der Pamina übernehmen.