"Alternative Fakten" lautet das Unwort des Jahres 2017. Die Bezeichnung sei "der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen", erklärte die Jury in Darmstadt.

Glatt gelogen

Kellyanne Conway, Beraterin von US-Präsident Donald Trump, hatte den Begriff im vergangenen Jahr berühmt gemacht: Sie rechtfertigte damit Trumps Behauptung, bei seiner Amtseinführung mehr Publikum gehabt zu haben als sein Vorgänger Barack Obama, obwohl es Fotos gab, die das Gegenteil belegten.

Zum "Unwort des Jahres" wird seit 1991 jedes Jahr ein Begriff gekürt, der gegen das "Prinzip der Menschenwürde" oder gegen "Prinzipien der Demokratie" verstößt, weil er gesellschaftliche Gruppen diskriminiere oder "euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend" sei. 2016 war die Wahl auf "Volksverräter" gefallen, 2015 auf "Gutmensch".