Einen musikalischen Aufbruch beschreibt der Wiener Musikverein mit dem Konzert "Mahler bis jetzt. Musik anlässlich '100 Jahre Republik Österreich'" am 22. Jänner. Musik von Nebojsa Jovan Zivkovic und Vinko Globokar sowie Uraufführungen von jungen Kompositionsstudenten der Musik und Kunst Privatuniversität (MUK) der Stadt Wien und der Kunstuniversität Graz stehen auf dem Programm. Die Studenten reflektieren darin Schönbergs Bearbeitungen von Gustav Mahler, Johann Strauss und dem Wienerliedkomponisten Johan Sioly. Den Wirkungskreisen des Komponisten in seinen Jugendjahren, zu denen das Cafe Griensteidl als Treffpunkt der Künstler- und Intellektuellenszene zählte, widmet sich das Arnold Schönberg Center mit der Ausstellung "Arnold Schönberg & Jung-Wien" vom 14. März bis 29. Juni.

Am 19. Februar lädt der Wiener Musikverein zum "Rendezvous mit Debussy. Musik an der Wiege der Republiken Ungarn und Tschechoslowakei", um die Auswirkungen des Endes der Monarchie auf die Musikentwicklung ins Bewusstsein zu rufen: Mit der Ausrufung der Republiken Österreich, Ungarn und der Tschechoslowakei wurden die musikalischen Verbindungen der großen Städte der Habsburgermonarchie gekappt, die musikalische Moderne der ehemaligen Königreiche Ungarn und Böhmen orientierte sich ab diesem Zeitpunkt anstelle von Schönberg an Debussy, der im Jahr 1918 verstarb.

Einen weiteren Einblick in die Kunstentwicklung zwischen Tradition und Moderne gibt die Landesgalerie Linz vom 7. Februar bis 6. Mai begleitend zur Zeitgeschichte-Ausstellung "Oberösterreich in der Zwischenkriegszeit - Von der Monarchie zur Republik" im Schlossmuseum: "Zwischen den Kriegen. Bildende Kunst 1918-1938 in Oberösterreich" umfasst Strömungen in der Nachfolge des Impressionismus und der Freilichtmalerei ebenso wie Tendenzen der Neuen Sachlichkeit. Eine neue Präsentation im Kubin-Kabinett der Landesgalerie geht dabei der Frage nach, inwieweit der Künstler Alfred Kubin in seinen Arbeiten auf künstlerische und politische Vorgänge der Zwischenkriegszeit Bezug nimmt.

Mit einer ersten großen Retrospektive ehrt das Untere Belvedere einen weiteren bedeutenden oberösterreichischen Zeichner: Die Werke des Linzer Künstlers Klemens Brosch (1894-1926), der nach nur 16 Schaffensjahren rund 1.000 Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken und Gemälden hinterließ, werden vom 9. März bis 3. Juni in der Orangerie gezeigt.

Das Vorarlberg Museum zeigt ab 9. Juni in einer Sonderausstellung Werke des Bregenzer Malers Rudolf Wacker (1893-1939), der in seiner fünfjährigen Kriegsgefangenschaft in Sibirien zum Künstler wurde. Die Schau "Wacker im Krieg. Erfahrungen eines Künstlers" wurde in Zusammenarbeit mit dem Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek gestaltet, die den schriftlichen Nachlass des Künstlers verwahrt.

Ein "Sommerkino" mit Habsburger-Flair gibt es im Schloss Eckartsau, das dem letzten Kaiser Karl und seiner Familie nach seiner Abdankung als Refugium diente. Am 3. und 4. August werden ab jeweils 18 Uhr historische Dokumentationen und Spielfilme passend zum Gedenkjahr gezeigt. Im Burgenland wird vom 5. bis 16. September der musikalischen Verarbeitung der Schrecken und Verherrlichung des Krieges sowie der Sehnsucht nach Frieden nachgespürt. Das "Herbstgold"-Festival in Eisenstadt steht 2018 unter dem Zeichen "Krieg und Frieden".

"100 years after for PEACE" heißt das Kunstprojekt, bei dem sich vom 7. bis 30. September im Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste in Wien die junge österreichische und europäische Generation zum Thema "Frieden" und seinen Voraussetzungen äußern soll. Neben Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen sind Vertretungen der Länder (Botschaften, Außenministerien, Institute), Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und zahlreiche internationale Medienpartner involviert.

Ein Werk, das sowohl Literatur, Musik, Malerei, Architektur als auch Film beeinflusste, wurde 1918 fertiggestellt: Ludwig Wittgenstein diktierte in diesem Jahr die endgültige Fassung seines "Tractatus logico-philosophicus", mit dem er Weltruhm erlangte. Im Bulgarischen Kulturinstitut im Haus Wittgenstein in Wien wird dessen Wirkung auf die Kulturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts in der Ausstellung "Ludwig Wittgenstein: Die Tractatus Odyssee" vom 15. Oktober bis 30. November nachgezeichnet.

Am 11. November, dem internationalen Gedenktag des Waffenstillstandes am Ende des Ersten Weltkrieges, zeigt das Tiroler Ensemble für Neue Musik (TENM) im Innsbrucker Kulturzentrum Vier und Einzig erstmals die Kammeroper "Strange Meeting" nach einem Gedicht des britischen Dichters und Zeitzeugen Wilfred Owens. Owens' Gedicht ist Dokument seiner letzten Stunden - und seines deutschen Gegenübers - am Sambre-Oise-Kanal in Belgien wenige Tage vor Kriegsende.