Burgschauspieler Joachim Meyerhoff ist für seine Rolle in "Die Welt im Rücken" nach Thomas Melles am Akademietheater in der Kritikerumfrage des Fachblatts "Theater heute" zum "Schauspieler des Jahres" gewählt worden. "Schauspielerin des Jahres" wurde Valery Tscheplanowa als Margarete und Helena in Frank Castorfs "Faust" an der Berliner Volksbühne, die zum "Theater des Jahres" gewählt wurde.

Für die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Abschlussjahr der Intendanz von Frank Castorf stimmten 18 der 46 befragten Kritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Stück des Jahres wurde Simon Stones Baseler Tschechow-Überschreibung von "Drei Schwestern" gewählt.  Einen Überraschungserfolg erzielte "Vereinte Nationen" des österreichischen Autors Clemens Setz. Das am Nationaltheater Mannheim uraufgeführte Stück erhielt vier Kritikerstimmen in der Kategorie "Stück des Jahres" und steht somit ex aequo mit Anne Leppers "Mädchen in Not" auf Platz zwei. Die 34-jährige Wienerin Franziska Hackl wurde für ihre Mascha in dieser Inszenierung vier Mal als Schauspielerin des Jahres genannt, was Platz zwei in dieser Kategorie bedeutet.

Franziska Hackl (sitzend) in Michael Sturmingers Inszenierung von "Gott des Gemetzels" am Klagenfurter Stadttheater
Franziska Hackl (sitzend) in Michael Sturmingers Inszenierung von "Gott des Gemetzels" am Klagenfurter Stadttheater © STK/Karlheinz Fessl

Inszenierung des Jahres wurde Milo Raus "Five Easy Pieces", uraufgeführt am Campo Gent. Zum Bühnenbild des Jahres wurde Ulrich Rasches Entwurf für "Die Räuber" am Münchner Residenztheater gewählt. Die Kostüme des Jahres hat Ersan Mondtag für "Die Vernichtung" von Olga Bach (sie wurde "Nachwuchsautorin des Jahres") in Bern entworfen. Sina Martens (bisher in Frankfurt, künftig am Berliner Ensemble) und Michael Wächter (Basel) sind "Nachwuchsschauspieler des Jahres".