Lili Marleen, Auf Wiedersehen! Mit dieser Textstrophe knüpft die italienische Pop-Band „Baustelle“ an ein Soldatenlied an, dass 1939 praktisch der erste deutsche Millionenseller wurde.

Diese Single, die ihrem neuen Album „L’amore e la violenza“ (Die Liebe und die Gewalt) Ende 2016 voranging, steht exemplarisch für die Intertextualität „Baustelle“-scher Lieder: Wer will, lässt sich ein auf das, was hinter den Texten steht und geht auf die Reise in das Jahr 1939 und endet bei David Bowie auf „Spotify“. „Baustelle“ sind Rachele Bastreghi, Francesco Bianconi und Claudio Brasini. „L’amore e la violenza“ ist das siebente Studioalbum der Band aus Montepulciano, wo nicht nur guter Rotwein gekeltert, sondern auch gute Musik gemacht wird. Langsam dichtet sich „Baustelle“ durch ihre Songs. Ihre Musik ist Pop im wesentlichsten Sinne: Sie zitiert – von New Wave über Disco bis Chanson und selbst das, was wir in Österreich als Schlager bezeichnen würde, ist da. Den Namen hat die Band übrigens deswegen gewählt, weil darin das italienische Wort für Sterne („stelle“) steckt und ein Hund in Italien „bau“ macht. Die „bellenden Sterne“ haben in ihrem neuen Album – mit dem sie jetzt in Italien auf Tour gehen – wieder überzeugende Arbeit geleistet. „Lepidoptera“ (wissenschaftlicher Name für Schmetterling) ist dabei nur ein Lied, das ihre melancholisch-romantische Grundstimmung repräsentiert. Die Konzerte der Band in Venedig (28. März) und Tolmezzo (29. März) sind leider ausverkauft. Für das Konzert in Mailand am 4. April gibt es noch Karten.