Berührend, engagiert, ehrlich: Schauspielerin Meryl Streep hat bei den Golden Globes in Hollywood eine großartige Rede gegen den künftigen US-Präsidenten Donald Trump gehalten. "Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle", sagte Streep am Sonntag unter Tränen bei der Entgegennahme des Cecil B. Demille Preises für ihr Lebenswerk.

Die eindrücklichste Szene des Jahres sei für sie nicht in einem Film gewesen, sondern als Trump in einer Wahlkampfrede die Bewegungen eines körperlich Behinderten nachgeäfft habe. "Dieser Instinkt, andere zu demütigen, zieht sich in den Alltag von uns allen."

Zuvor hatte Streep bereits über die Herkunft vieler der nominierten Stars gesprochen. Hollywood sei voll von Ausländern. "Wenn wir sie alle aus dem Land werfen, gibt es für uns nichts mehr zu schauen außer Football und Mixed Martial Arts", sagte Streep über den Kampfkunst-Sport, von dem Trump ein großer Fan ist.

Für ihre Worte wird Streep in Hollywood im Netz gefeiert:

Der künftige US-Präsident Donald Trump ist von Meryl Streeps bei der Golden Globe-Verleihung geäußerter Kritik "nicht überrascht". Das sagte er der "New York Times" am Montag. Demnach bezeichnete er Streep als "eine Hillary-Freundin". Er habe die Verleihung zwar nicht gesehen, sei aber schon früher von "liberalen Filmleuten" attackiert worden, sagte Trump der"New York Times" in einem Interview.

Witze über Donald Trump

Auch US-Moderator Jimmy Fallon hat in seinem Eröffnungsmonolog bei den Golden Globes gleich mehrfach Witze über den künftigen US-Präsidenten gemacht. Die Hauptfigur in der Komödie "Florence Foster Jenkins" sei die schlechteste Opernsängerin aller Zeiten gewesen. "Und selbst sie hat es abgelehnt, bei Donald Trumps Amtseinführung aufzutreten", sagte Fallon.

Ist eingangs gleich einmal ein bisschen böse zum neuen US-Präsidenten Donald Trump: Jimmy Fallon
Ist eingangs gleich einmal ein bisschen böse zum neuen US-Präsidenten Donald Trump: Jimmy Fallon © Paul Drinkwater/NBC

Die Verleihung sei "einer der wenigen verbleibenden Orte, an denen Amerika das direkte Wahlergebnis würdigt", scherzte Fallon über die Tatsache, dass Hillary Clinton trotz knapp drei Millionen Stimmen mehr wegen des Wahlsystems verlor. Zuschauer bräuchten sich aber nicht über eine korrekte Auszählung zu sorgen, sagte Fallon weiter. "Alle Ergebnisse wurden zertifiziert von (der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) Ernst und Young und Putin."