Der italienische Stararchitekt Massimiliano Fuksas hat am Samstag, 29. Oktober, mit Premier Renzi sein innovatives Kongresszentrum "La Nuvola" im Herzen von Roms modernem Stadtviertel EUR eingeweiht. 18 Jahre lang musste der 72-jährige Fuksas warten, um sein Projekt realisiert zu sehen. Fuksas hat bereits die Vienna Twin Tower und das Einkaufszentrum Europark in Salzburg entworfen.

Das Kongresszentrum "La Nuvola" im Herzen des vom faschistischen Diktator Benito Mussolini errichteten Viertel EUR im Süden der Ewigen Stadt ist ein Konstrukt aus Stahl und Glas, in dessen Zentrum eine überdimensionale Wolke aus Kunststoff schwebt. Im Inneren dieser Wolke mit ihrer Stahlrippenstruktur sollen Kongresse stattfinden. Die Wolke wird von einem 15.000 Quadratmeter großen durchsichtigen Tuch umhüllt und enthält das Auditorium und dessen zugehörige Räume einschließlich der Restaurants.

Mehr aus dem innenleben der "Wolke"
Mehr aus dem innenleben der "Wolke" © APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Im Sumpf der Korruption

Dem Kongresszentrum drohte Gefahr, niemals eingeweiht zu werden und im Sumpf römischer Korruption, Bürokratie und Schlendrian zu versinken. Finanzierungen konnten lange nicht aufgetrieben werden. Eine Gesellschaft, die das Zentrum hätte bauen sollen, ging pleite. Der Rechnungshof leitete Ermittlungen über die realen Kosten des Projekts ein.

"Wir haben 2006 mit dem Projekt begonnen, doch dann sind unzählige Schwierigkeiten dazu gekommen. Der Wolke drohte, eines dieser Projekte zu werden, die in Italien versanden. Zum Glück hat Renzi die Situation 2015 wieder in Bewegung gesetzt und jetzt können wir die 'Wolke' einweihen", berichtete Fuksas.

Fensterputzer an der "Wolke"
Fensterputzer an der "Wolke" © APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Liebesgeschichte

Die im Name "Nuvola" ausgedrückte Leichtigkeit und das Licht sind für den Architekten mit litauischem Vater und römischer Mutter ein Hauptanliegen. "Die weißen Marmorböden widerspiegeln das natürliche Licht, das von oben durch ein Glasdach in die Räumlichkeiten einfällt und sich je nach Wetterlage ändert. Licht ist alles, sowie im Auditorium die Akustik alles ist", erklärte der Architekt. Sein Ziel sei "positive Emotionen" zuvermitteln. "Und diese kann man nur vermitteln, wenn man die selbst erlebt", berichtet der Architekt. Sein Ziel sei Orte zu schaffen, wo sich Menschen treffen können.

Fuksas "Wolke" von außen
Fuksas "Wolke" von außen © APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Fuksas hat am Projekt der Wolke mit seiner Frau Doriana zusammenarbeitet. "Uns verbindet eine langjährige berufliche Liebesgeschichte. Wir machen alles zusammen. Die Wolke ist eine Kreation von Massimiliano und Doriana Fuksas", scherzt der Architekt.