Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) plant die Errichtung eines Bundesheer-Denkmals auf dem Heldenplatz. Einen Beschluss dazu soll es in der kommenden Woche im Ministerrat geben, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag einen Bericht der "Salzburger Nachrichten" gegenüber der APA. Noch in diesem Jahr solle ein Künstlerwettbewerb für das Projekt initiiert werden.

Identifikationssymbol

Die Gedenkstätte soll laut Verteidigungsministerium als "Identifikationssymbol für alle Soldatinnen und Soldaten" dienen. Doskozil: "Das Bundesheer der Zweiten Republik hat ein Denkmal verdient. Die Soldatinnen und Soldaten der Zweiten Republik haben bisher enorm viel für Österreich und bei Friedensmissionen im Ausland geleistet." Alleine 52 Angehörige des Bundesheeres seien bei Auslandseinsätzen gestorben. Daher sei die Errichtung einer Gedenkstätte "längst überfällig".

Fertigstellung für Herbst 2018 geplant

Im Frühling 2017 soll eine Fachjury bestehend aus nationalen und internationalen Künstlern und Experten über die eingereichten Entwürfe entscheiden. Die endgültige Fertigstellung ist für den Herbst 2018 geplant. Die Kosten für das Denkmal sind mit 240.000 Euro veranschlagt. Etwaige anfallende Kosten im Umfeld des vorgesehenen Platzes wie beispielsweise ein barrierefreier Zugang können die Kosten aber noch erhöhen, heißt es aus dem Ministerium.

Kritik am Vorhaben des Ministeriums gibt es bereits im Vorfeld. So sprach der grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser in einer Aussendung und gegenüber dem Ö1-"Morgenjournal" von einem "sündteuren Militärdenkmal" und einem "Zeichen für eine hochproblematische Remilitarisierung des öffentlichen Raums". Doskozil dazu: "Es ist schade, dass die geplante Errichtung einer Gedenkstätte, noch bevor überhaupt ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde, parteipolitisch missbraucht wird."

Bures und Hofer begrüßen Pläne

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer begrüßen die geplante Errichtung eines Bundesheer-Denkmals auf dem Wiener Heldenplatz. Für Bures ist die grundsätzliche Idee eines solchen Vorhabens eine, "die ich nachvollziehen kann", sagte sie am Donnerstag. Hofer sprach von einer Aufwertung des Bundesheeres unter Minister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Die Soldaten hätten immer vielfältigere Aufgaben, verwies Bures am Rande einer Pressekonferenz etwa auf deren Einsatz bei Naturkatastrophen oder Friedensmissionen im Ausland. Auch in Zeiten des Friedens hätten Soldaten ihr Leben verloren, zum Beispiel im Auslandseinsatz, und es gehe um Erinnerung und Wertschätzung. Wie viel das Denkmal kostet, sei prinzipiell Sache des Verteidigungs-Budgets.

"Unsere Soldaten haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Großartiges für unser Land geleistet, sei es bei friedenssichernden Missionen im Ausland oder bei Katastrophenfällen im eigenen Land", meinte Hofer via Aussendung. Daher verdienten diese es auch, "für ihren Einsatz und ihre Leistungen für unsere Heimat Österreich an einem zentralen Gedenkort eine entsprechende Würdigung zu erfahren".

Offiziere unterstützen Vorhaben

Die Österreichische Offiziersgesellschaft begrüßt die Pläne von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) zur Errichtung eines Bundesheer-Denkmals auf dem Wiener Heldenplatz. "Ein Denkmal zeigt auch, dass das Bundesheer mitten in der Gesellschaft verankert ist", meinte Präsident Erich Cibulka am Donnerstag in einer Aussendung.

"Der Soldatenberuf ist kein Beruf wie jeder andere", so Cibulka weiter. Diese müssten oft in Gefahrensituationen handeln und geloben, ihr Heimatland mit der Waffe zu verteidigen - "dieser Einsatz verdient Respekt und Anerkennung". Das geplante Denkmal könne auch ein Gedenkort für jene Soldatinnen und Soldaten sein, die in Ausübung ihrer Pflicht ihr Leben verloren haben.