Sven-Eric Bechtolf ist für seine Verdienste um die Salzburger Festspiele mit dem Ring der Stadt Salzburg von Bürgermeister Heinz Schaden ausgezeichnet worden. Der deutsche Schauspieler sowie Theater- und Opernregisseur war in den Festspielsommern 2015 und 2016 verantwortlich für die künstlerische Gesamtplanung des Festivals.

Bechtolf erhalte "die emotionalste Auszeichnung der Stadt", weil er erstklassig sei und bei den Salzburger Festspielen ein hervorragender Intendant gewesen sei, erklärte Schaden bei der Ehrung im Schloss Mirabell. Bechtolf habe den besten "Don Giovanni" gemacht, den er, Schaden, und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler je gesehen hätten. Und in "Der Ignorant und der Wahnsinnige" habe er schauspielerisch derart überzeugt, dass der Abend unvergesslich bleibe, sagte der Bürgermeister.

Der scheidende Intendant zeigte sich laut einer Aussendung der Stadt gerührt. Salzburg sei besonders gut zu ihm gewesen und auch von schicksalhafter Bedeutung, erklärte Bechtolf. Hier habe er seine besten Freunde und seine Frau Anett Fritsch kennengelernt. So viele Auftritte und Inszenierungen hier machen zu dürfen, sei "ein unglaubliches Privileg".

Für seine Darstellung des Hofreiter in "Das weite Land" (Regie: Andrea Breth) bei den Salzburger Festspielen erhielt Bechtolf 2002 den Nestroy-Theaterpreis, der ihm bereits 2001 für "Drei Mal Leben" (Regie: Luc Bondy) am Burgtheater verliehen worden war. In Christian Stückls Inszenierung des "Jedermann" schlüpfte er 2007 und 2008 in die Rollen des "Guten Gesellen" und des "Teufels". 2010 erhielt er den Albin-Skoda-Ring.

Im Jahr 2012 inszenierte Bechtolf bei den Salzburger Festspielen "Ariadne auf Naxos", 2015 schloss er seinen Zyklus der drei Da Ponte-Opern von Mozart mit "Le nozze di Figaro" ab. Im selben Festspielsommer führte er auch gemeinsam mit Julian Crouch Regie bei "Mackie Messer - Eine Salzburger Dreigroschenoper". Seit 2012 war Bechtolf zudem Leiter des Schauspiels bei den Salzburger Festspielen. Er galt als Wunschkandidat des damaligen Intendanten Alexander Pereira, nachdem dieser am Zürcher Opernhaus mehrfach mit ihm zusammengearbeitet hatte.

Nachdem Pereira 2014 vorzeitig als Intendant an die Mailänder Scala wechselte, ersuchte das Kuratorium der Festspiele Bechtolf zusammen mit Rabl-Stadler die Gesamtverantwortung für die Festspiele in den Jahren 2015 und 2016 zu übernehmen. Ab 2017 ist Markus Hinterhäuser Intendant der Salzburger Festspiele. Er hat einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten.