Kostbarer Zuwachs für die Ausstellungsräumlichkeiten der Neuen Galerie Graz: Gemeinsam mit Maria Lassnigs Woman Laokoon (1976), das bereits seit 1989 im Besitz der Neuen Galerie ist,  sind jene 5 Werke, die das Universalmuseum Joanneum 2013 aus den privaten Beständen der Künstlerin erhalten hatte, ab sofort in der Dauerausstellung in der Neutorgasse zu bewundern. 

Bei den Arbeiten handelt es sich um zentrale Gemälde aus unterschiedlichen Werkphasen von Maria Lassnig: die zwei Frühwerke Ungeteilte Form (1952/53) und Körperteilung (1960) sowie die Gemälde Be-Ziehungen III (1993), Be-Ziehungen V (1994) und 3 x Malfluss (1996).  Die Bilder waren 2012 im Rahmen der von Peter Pakesch und Günther Holler-Schuster konzipierten Ausstellung Maria Lassnig. Der Ort der Bilder in der Neuen Galerie Graz erstmals öffentlich ausgestellt und befanden sich seither auf Welttournee in den Hamburger Deichtorhallen, dem Museum Dhondt-Dhaenens in Deurle und dem MoMA PS1 in New York.

Joanneums-Intendant Peter Pakesch freut sich, "dass wir die Werke auf Maria Lassnigs Wunsch hin nun endlich dauerhaft in Graz zeigen können. Sie sind eine echte Bereicherung für die Dauerausstellung der Neuen Galerie Graz, die ohnedies bereits eine Vielzahl an nationalen und internationalen Kunstgrößen zeigt, an denen sich unsere Besucherinnen und Besucher erfreuen können.“
www.museum-joanneum.at

Raritäten von Lassnig in Barcelona

In der Tapies-Stiftung in Barcelona läuft derzeit und noch  bis zum 31. Mai eine Retrospektive Maria Lassnigs, die in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum entstand. 20 Prozent der in der spanischen Stiftung gezeigten Werke Lassnigs waren zuvor noch niemals zu sehen und stammen aus dem Nachlass der am 6. Mai 2014 im Alter von 94 Jahren verstorbenen Künstlerin. "Es handelt sich um die erste große Ausstellung nach ihrem Tod und um die erste Lassnig-Ausstellung in Spanien überhaupt", erklärte Kurator Hans Werner Poschauko, der ehemalige Assistent von Lassnig, im APA-Gespräch.

In der spanischen Tapies-Stiftung werden rund 45 Gemälde, aber auch zahlreiche Aquarelle und Filme Lassnigs präsentiert, die vor allem aus der Serie ihrer berühmten Körpergefühlsmalerei stammen. Unter den Filmen befinden sich auch drei Animationsfilme aus ihren 70er-Jahren, die sie in New York drehte, wo sie sich feministischen Kreisen angeschlossen hatte. Die meisten der in Barcelona ausgestellten Werke stammen aus diesen Jahren sowie aus der Zeit zwischen den 90ern und ihrem Tod.

Poschauko möchte die Ausstellung nicht unbedingt als eine Retrospektive im klassischen Sinne bezeichnen, da Lassnigs Werke aus den 50er und 60er nicht in der Exposition zu sehen sind. Dennoch weist er auf den speziellen Charakter dieser Ausstellung hin. Es sei nämlich nicht nur die erste Exposition nach ihrem Tod. "Wir zeigen in Barcelona auch zahlreiche Werke von ihr, die noch niemals ausgestellt wurden, wie beispielsweise ihr erstes Selbstporträt von 1945 und ihr letztes Selbstporträt, das sie noch 2013 anfertigte", sagt der Kurator.
www.fundaciotapies.org

Maria Lassnig
Maria Lassnig © APA/BERG