Sie beflügelt Bäume oder kleidet sie neu ein, lässt Gänsefedern aus Steinwänden im Hochgebirge wachsen oder überrascht mit "Eierfelsen". An der Universität Klagenfurt verspannte Elke Maier ein Stiegenhaus, in den Wochen vor dem Aschermittwoch 2009 machte sie mit ihrem Mann Georg Planer den Klagenfurter Dom zu einem Ort des Staunens, wo sich Irdisches in Licht verwandelt.

Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die in Oberkärnten lebende Künstlerin mit Interventionen in sakralen Räumlichkeiten, aktuell umgarnt sie den barocken Raum der Salzburger Kollegienkirche:

Über 200 Arbeitsstunden hat Maier in der Kirche verbracht, jetzt entspringen aus den Öffnungen der Kirchenkuppel hunderte Strahlen aus feinstem weißen Seidengarn. Zu Boden gespannt entfaltet sich aus diesem Gespinst ein sensibles Beziehungsgeflecht zwischen Kunst, Raum und Licht. Auch den laternenartigen Deckenöffnungen, die sich jeweils im Zugang zu den vier Seitenaltären befinden, entspringen Strahlen aus feinstem Seidengarn, die wie Lichtsäulen im Raum stehen. "Dabei verändert sich das Kunstwerk in ständiger Korrespondenz mit Tageslicht, dem Sonnenstand und dem Lichteinfallswinkel," erläutert Elke Maier.

Das von den Salzburger Galerien Weihergut unterstützte Kunstprojekt kann bereits besichtigt werden. Am ersten Adventsonntag, 12 Uhr, wird es mit dem "Miserere mei Deus" von Gregorio Allegri (Ausführende: Ensemble 1756 auf Originalinstrumenten und der Chor der Salzburger Konzertgesellschaft) eröffnet. Anschließend Dialog zur Intervention mit der Künstlerin. UL

Intervention von Elke Maier in der Kollegienkirche Salzburg, Universitätsplatz. Von 28. November bis 7. Jänner 2011 (9.30-19 Uhr, Sonn- und Feiertag 11-19 Uhr).