Seine Stimme wird eine ganze Generation nie mehr aus den Ohren verlieren: Robin Gibb, Sänger der legendären Bee Gees, war das akustische Oberhaupt der Band. Der Name leitet sich übrigens, englisch ausgesprochen, von den Initialen der Brothers Gibb ab. Zusammen mit seinen Brüdern Barry und Maurice (gest. 2003) gab er schon mit sechs Jahren erste Konzerte.

Ende der Sechzigerjahre wurde aus der australischen Kinderband eine global erfolgreiche Popgruppe. Mit Songs wie "New York Mining Disaster 1941", "Words", "Massachusetts" etc. lancierten die Bee Gees einen Hit nach dem anderen. Immer vorne dabei: Robin Gibb, dessen Organ an einen Tenor nach Heliumkonsum erinnerte. 1969 verließ er die Band, wurde kurzfristig von seiner Schwester Leslie ersetzt und strebte eine Solokarriere an. Mit "Saved By The Bell" gelang ihm auch alsbald ein Riesenhit. Um die Bee Gees wurde es indes immer stiller.

Nachdem Robin wieder zurückgekehrt war, gab es 1975 das erste Comeback der Gruppe: Sie steuerten die Filmmusik zum Disco-Renner "Saturday Night Fever" bei, der auch John Travolta zum Star machte. Robins Falsett war noch schriller geworden.

Einem erneuten Durchhänger folgte 1987 mit dem Hit "You Win Again" das zweite und letzte Comeback der Band. In dieser Zeit starb Andy Gibb, der jüngste der Brüder, an Herzversagen. Mit dem frühen Tod von Maurice Gibb 2003 fanden die Bee Gees ihr Ende. Nun ist nur noch Barry, der älteste der Brüder, am Leben. Offenbar ist der Tod auch ein Ironiker. FRIDO HÜTTER