Als Studierender sein eigenes Geld zu verdienen – für viele ist dieses Szenario nichts weiter als eine Utopie. Mit den richtigen Tipps ist es dennoch möglich. Die Studentin Kristina Meladze hat ein paar parat.

"Vertau dem Lauf der Dinge, man versäumt nichts."
"Vertau dem Lauf der Dinge, man versäumt nichts." © FUCHS JUERGEN

Wie will ich arbeiten? Den geeigneten Job neben dem Studium zu finden, ist für viele Studenten eine äußerst schwierige Angelegenheit – ein Balanceakt zwischen Lernanforderungen, den eigenen Ansprüchen und wie man arbeiten will. Kristina Meladze hat das Problem so gelöst: Sie arbeitet samstags und sonntags als Verkäuferin in einer Martin-Auer-Filiale. Wenn ihre Studienkollegen im Morgengrauen vom Feiern nach Hause kommen, steht sie im Geschäftslokal in Andritz und schäumt Milch auf. Freiwillig.
Dass sie auf Studentenpartys etwas versäumen könnte, lässt die 21-Jährige sowieso kalt. Die Verpflichtung am Wochenende steigere sogar ihr Selbstwertgefühl. „Wir haben eine gewisse Routine und man verlässt sich auf dich!“ Auf den Punkt gebracht: Diese Verantwortung zu übernehmen ist für sie sinnstiftend.

Mehr Zeit für sich selbst. Ihre Einstellung: „Vertrau dem Lauf der Dinge. Man versäumt nichts.“ An der Universität sei man stets vom Thema Zeit und dem damit verbundenen Druck umgeben. Umso wichtiger sei es, bewusst zu entschleunigen. „Versuch etwas Neues, wenn dir dein bisheriges Studium nicht gefällt. Wer neben dem Studium arbeitet, hat vielleicht weniger Zeit für anderes, dafür jedoch letztlich mehr Zeit für sich selbst.

Gegenseitig disziplinieren. Der Kontakt mit Studienkolleginnen und -kollegen birgt in sich eine Quintessenz des Studierens. Gemeinsam sei vieles einfacher, es geht auch um die Persönlichkeitsentwicklung und darum, ein Netzwerk zu erarbeiten. „Lass dich von der ungewohnten Anonymität an der Universität nicht einschüchtern“, sagt Kristina Meladze. Und: „Nimm dir kein Beispiel an der menschenscheuen Romanfigur Raskolnikoff, sondern begib dich unter die Leute. Tausch dich mit deinen Kommilitonen aus, oft lässt sich Arbeit teilen.“ Sie lerne fast ausschließlich in Gesellschaft. „Zu Hause werde ich ständig abgelenkt, in der Bibliothek sitzen wir alle im gleichen Boot.“ Man diszipliniere sich gegenseitig.

Gezielt statt verplant. „Bilde einen Rahmen, in dem du dich in Ruhe austoben kannst“, sagt Kristina. Und zwar jedes Wochenende. Von Montag bis Freitag besucht sie Vorlesungen und lernt. Die Woche plant sie aber grundsätzlich durch. Bis auf spontane Ausnahmefälle: „Manchmal spring ich unter der Woche in einer Filiale ein, an anderen Tagen kann ich mich nicht zum Lernen motivieren.“

Leidenschaft im Fokus. Kristina Meladze studiert Pharmazie – ihr Ziel ist aber das Medizinstudium. Als Ärztin könne sie individueller auf den einzelnen Menschen eingehen und somit das schnelle „Abfertigen“ des Einzelnen verhindern. Dafür lohne es, sich einzusetzen und seiner Leidenschaft zu folgen. Deshalb wird sie nochmals für die Aufnahmeprüfung lernen.