Der Arzt oder Apotheker hat weitgehend ausgedient: Wenn es um die Wahl von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten geht, fragen Konsumenten seltener die Profis für Risiken und Nebenwirkungen. Die Rolle hat mittlerweile die Pharma-Werbung übernommen. Damit einher geht die steigende Verfügbarkeit solcher Medikamente, die immer öfter online bezogen werden.

Isabell Koinig vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft hat die Mechanismen der Medikamenten-Werbung näher betrachtet und festgestellt, dass Konsumenten dabei am ehesten eine Mischung von Information und Emotion schätzen: „Die Menschen haben ein hohes Produktinteresse in Bezug auf diese Medikamente. Daher rührt auch das Bedürfnis nach Information“, sagt Koinig.

Dennoch ist auch die emotionale Ebene sehr wichtig für Konsumenten. Bilder finden in der täglichen Werbeflut mehr Aufmerksamkeit und helfen bei der Kaufentscheidung. Daher verlässt sich die Pharmabranche immer mehr auf die Kombination von Textelementen und Bildern, wie Koinig herausfand. 967 Personen im In- und Ausland hat sie dafür befragt.