Es wird eng im Luftraum: Schätzungen des Österreichischen Aeroclubs zufolge, wurden alleine im Jahr 2015 über 17.000 ferngesteuerte Fluggeräte, sogenannte Drohnen, in den Geschäften verkauft. Da sind noch nicht einmal die Drohnen gezählt, die über das Internet bestellt wurden.

Nicht nur für Hobby-Piloten, sondern auch für Einsatzkräfte und Forscher werden die Flugroboter immer wichtiger: Sie helfen beim Datensammeln, knipsen hochauflösende Landschaftsbilder und verschaffen Überblick in chaotischen Situationen. Nicht jede Drohne darf aber überall fliegen – der Einsatz der verschiedenen Gewichtsklassen ist gesetzlich genau geregelt. Je nach Besiedlungsdichte des Gebiets, das überflogen werden soll, bestehen strenge Sicherheitsauflagen bei den bis zu 150 Kilo schweren Drohnen.

Dieses komplizierte Matrix-System soll nun leichter zugänglich werden: Der Studiengang für Geoinformation und Umwelttechnologie der FH Kärnten arbeitet an einer digitalen Landkarte, die alle Einsatzgebiete für die jeweiligen Drohnen-Klassen übersichtlich darstellt. „Jeder, der eine Drohnen-Mission plant, muss sich sicher sein können, dass er für das Gebiet, das er überfliegen will, auch eine Bewilligung hat. Auf unserer Karte wird man das klar ersichtlich feststellen können“, sagt Gernot Paulus. Er leitet das Projekt, das in Kooperation mit dem Luftraumüberwacher Austrocontrol gestartet wurde. Eine große Rolle spielt dabei Geoinformatiker Karl-Heinrich Anders, der an der FH die Expertise für die Erstellung des Kartenmodells beisteuert.

Der in Villach angesiedelte Studiengang arbeitet schon länger mit hochpräzisen Geodaten der öffentlichen Verwaltung, die jetzt für die Bewertung der Besiedlungsdichte wichtig sind. „Es gibt zwar bereits Luftfahrtkarten für Flugzeugpiloten, die aber diese neuen gesetzlich festgelegten Drohnenflugzonen nicht enthalten“, sagt Paulus. Drohnen waren besonders im Weihnachtsgeschäft wieder sehr populär – das Projektteam will dazu beitragen, dass professionelle und Hobby-Drohnenpiloten nicht in falschen Gebieten fliegen und so bis zu 22.000 Euro Strafe riskieren.

Im ersten Schritt soll nun ein Prototyp dieser Österreich-Karte erstellt werden, der mit der Drohnenflieger-Community evaluiert wird. Danach ist eine Veröffentlichung im Internet geplant. Das Projekt namens „Drone Zone Austria“ soll noch im Oktober zum Abschluss kommen und wird in rechtlichen Fragen von der Anwaltsfirma Wagner Law unterstützt.