Wir leben in unruhigen Zeiten: Am Freitag wurde ein neuer amerikanischer Präsident angelobt, dessen Politik mit vielen Fragezeichen behaftet ist. Die Türkei steht kurz vor einem Präsidialsystem, das dem Staatsoberhaupt mehr Macht gibt. Kriege und Naturkatastrophen in fernen Ländern treiben immer mehr Menschen in die Flucht.

Das alles passiert in weiter Ferne und könnte uns in Österreich egal sein – aber auch unsere „Insel der Seligen“ bleibt von den globalen Entwicklungen nicht verschont: Ob wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich, globale Entwicklungen haben auch große Auswirkungen auf unser Leben im Kleinen. Zeit also, die „Kleinen“ entsprechend dafür zu rüsten.

Junge Menschen zu global denkenden Weltbürgern zu machen, ist eines der Ziele von „Global Citizenship Education“, die an der PH Kärnten zunehmend zum Thema wird. „Kinder und Jugendliche dürfen nicht von der Mitsprache in der Weltgesellschaft ausgeschlossen werden. Die Vereinten Nationen haben das erkannt und forcieren die Rechte von Kindern im globalen Kontext“, sagt Josefine Scherling. Sie forscht an der Pädagogischen Hochschule zum Thema „das Recht des Kindes auf Beteiligung als Global Citizen“, bei dem sie sich eingehend mit UN-Dokumenten auseinandersetzt. Solche Texte sind meist sehr allgemein formuliert, weshalb sie genauerer Interpretationen bedürfen.

„Bei der Auslegung von Kinderrechten sollten daher auch Kinder selbst, da sie es ja betrifft, mitreden können“, sagt Scherling. Die Erkenntnisse, die sie bisher aus dem Forschungsprojekt gewonnen hat, würden deutlich zeigen, dass die Umsetzung von Kinderrechten und Kinder in der Rolle als „Global Citizens“ bedeutsame Beiträge zu einer qualitätsvollen Zukunft von Weltgesellschaft liefern können.