Wir müssen unser Bild von China grundlegend überdenken. Das Land ist längst eine politische und wirtschaftliche Macht mit einer großen Mittelklasse, die sich sehr dynamisch entwickelt.

"Unsere Vorstellungen von den Reis anbauenden und Rad fahrenden Chinesen sind passé“, sagt Dominik Wiedenhofer. Am Institut für Soziale Ökologie hat er sich mit der ökonomischen Entwicklung des Mega-Staates beschäftigt und festgestellt, dass die Chinesen gehörig aufgeholt haben – auch beim ökologischen Fußabdruck.

„Vor allem der Anstieg beim Konsum der Mittelklasse und der Reichen hat dazu geführt, dass zwischen 2007 und 2012 die gesamten CO2-Emissionen chinesischer Haushalte um 19 Prozent gestiegen ist“, sagt Wiedenhofer. Damit nähern sich die Chinesen westlichen Niveaus an – was aufgrund des drohenden Klimawandels nicht so weitergehen kann. Denn China ist es in den vergangenen Jahren zwar gelungen, Millionen Menschen aus bitterer Armut zu holen, aber das auf Kosten der Umwelt.