Wie wertvoll sind die Erfahrungen, die Praktikanten im Rahmen von Ferialjobs oder Pflichtpraktika sammeln? Das wollte die Job-Plattform willhaben kurz vor dem Start der nächsten Praktikasaison wissen und befragte dazu mehr als 3.500 Personen. Sieben von zehn der Befragten waren zum Zeitpunkt der Umfrage berufstätig. Fast jeder Zweite (45 Prozent) hatte mehrere Praktika absolviert, jeder Fünfte (19,4 Prozent) zumindest eines. Das Ergebnis: Die große Mehrheit (75,5 Prozent) ist überzeugt, dass es sinnvoll war.

„Knapp sieben von zehn der Befragten hatten ihr Praktikum in jenen Bereichen absolviert, in denen sie später einmal arbeiten möchten beziehnugsweise in denen sie mittlerweile tätig sind. Das zeigt, wie entscheidend Praktika für die Berufsorientierung und schließlich auch für den Berufseinstieg sind“, kommentiert Markus Zink, Head of Jobs & Karriere bei willhaben, die Ergebnisse.

Markus Zink, Head of Jobs & Karriere bei willhaben
Markus Zink, Head of Jobs & Karriere bei willhaben © KK/ willhaben

Positive Erfahrungen überwiegen

Besonders positiv werden Praktika von Kärntnern (81 Prozent) und Oberösterreichern (80,4 Prozent) wahrgenommen. In Vorarlberg stimmten nahezu alle Befragten dieser Sichtweise zu.
Ein hoher Anteil an Praktika wird freiwillig und auch ohne direkten
Bezug zur Ausbildung gemacht. Rund 69 Prozent der Befragten geben an, ihre Praktika in jenen Bereichen gemacht zu haben, in denen sie heute tätig sind beziehungsweise künftig tätig sein möchten. Es nützt also sowohl zur Berufsorientierung als auch dem Berufseinstieg.

Drei bis vier Praktika sind die Norm

Rund 32 Prozent der befragten Österreicher haben gleich fünf Praktika oder mehr auf ihrem Lebenslauf stehen, darunter viele Kärntner (37 Prozent) und Oberösterreicher (31,3 Prozent). Regionale Spitzenreiter bei der Absolvierung von besonders vielen Praktika waren allerdings die Steirer (37,8 Prozent). Ansonsten sind österreichweit drei bis vier Praktika eher die Norm (47 Prozent).

Was Experten raten

Da die meisten Praktika im März und September vergeben werden, ist es ratsam sich bereits im November und Dezember beziehungsweise Mai und Juni zu bewerben. „Damit Bewerber den passenden Positionen zugeordnet werden können, brauchen große Unternehmen zwei bis drei Monate Vorlaufzeit“, erklärt Ulrike Mikovits, Recruiting & Employer Branding bei der Raiffeisen Bank International, die im Jahr rund 100 Praktikumsstellen vergibt.

„Man sollte sich also möglichst frühzeitig über die jeweiligen Fristen informieren ebenso wie es essentiell ist, sich mit dem auseinanderzusetzen, was das Unternehmen macht oder wer der richtige Ansprechpartner für sein Bewerbungsschreiben ist“, ergänzt Iris-Sabine Bergmann, Head of Talent Acquisition & Development, vom Bundesrechenzentrum Österreich.