Bei der Digitalisierung steht Deutschland im internationalen Vergleich nicht gut da – weder beim Ausbau der öffentlichen Infrastruktur noch bei der Adaption moderner Prozesse in der Privatwirtschaft. Wie viele Studien belegen, ist Deutschland maximal ein Mitläufer in der digitalen Transformation. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Innovationsindikator 2017.

Geschäftsführer und HR-Verantwortliche aus dem Mittelstand überschätzen offenbar die eigene Leistungsfähigkeit in der Digitalisierung. 97 Prozent von ihnen glauben, ihr Unternehmen läge bei der Digitalisierung im Mittelfeld (27,7 Prozent) oder besser (69,3 Prozent): eine mathematische Unmöglichkeit. Nur drei Prozent wissen oder gestehen ein, dass sie Nachholbedarf haben. Dass die überwältigende Mehrheit der Mittelständler die Bedeutung der Digitalisierung immerhin erkennt, zeigt folgende Zahl: 97 Prozent der  101 teilnehmenden Geschäftsführer und HR-Verantwortlichen geben an, die Digitalisierung sei sehr oder eher wichtig für ihr Unternehmen.

84 Prozent aller Befragten stimmen der Aussage zu, dass sie die Digitalisierung von HR-Prozessen als große Chance für ihr Unternehmen sehen. Uneins sind sich die HR-Verantwortlichen und Geschäftsführer allerdings, was die Dringlichkeit einer Digitalisierung anbelangt. Während 67 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen die Digitalisierung in Personalprozessen für hochrelevant halten, wird diese Meinung von lediglich 35 Prozent der Geschäftsführer geteilt. Der viel zitierte Wettbewerb um die besten Köpfe macht moderne Methoden und Werkzeuge erforderlich. Gefragt, über welche Kanäle die Unternehmen am häufigsten Stellenanzeigen verbreiten, machen jedoch klassische Maßnahmen wie die eigene Unternehmens-Website (62 Prozent), die Jobbörse der Agentur für Arbeit (41 Prozent) sowie die Print bzw. Online-Ausgaben von Tageszeitungen (je 30 Prozent) das Rennen.

„Das Personalwesen muss sich ändern – und zwar nicht nur in den Köpfen, sondern auch dringend in der Praxis. Die Studie zeigt, dass der Wille, neue Dinge auszuprobieren, auch von der Geschäftsleitung mitgetragen werden muss. Die Digitalisierung bietet für den HR-Bereich zahlreiche Chancen, Workflow und Kandidaten-Management auf ein neues Level zu heben“, so Frank Hassler, Geschäftsführer von XING E-Recruiting.