Das Leben eines einheimischen EBEL-Profis, es ist wohl nicht immer das leichteste. Viel schwerer noch ist aber der Weg, bis man diesen Status erreicht hat. Einer, der bei einem Topteam zumindest phasenweise Profi-Luft schnuppern darf, ist der Villacher Daniel Wachter (19), der mit 14 Jahren auf Wunsch des damaligen Bullen-Chef-Trainers Pierre Page nach Salzburg wechselte.

Wachter war mit seiner Körpergröße, die an 170 Zentimetern knapp vobreischrammt, immer einer der Kleinsten, spielte aber stets eine Altersklasse höher mit. So auch heute, wo er bei Verletzungsfällen stets als erster Akademiespieler in die Kampfmannschaft hochgezogen wird. So zum Beispiel in der Zwischenrunde des Vorjahres, als er bis zum Erringen des Meistertitels Stammgast am Kaderblatt war.

Auch heuer kam er, wieder bedingt durch viele Ausfälle in den Play-offs, in die vierte Linie. Das Ausscheiden erlebte er zwar nicht vor Ort, weil er sich in Spiel fünf eine Schulterverletzung zuzog, aber dennoch emotional hautnah: "Bei uns fehlte der Spielwitz, den Klagenfurt hatte. Der KAC ist jeden Check fertig gefahren und war lästig, wir kamen nicht mehr richtig in die Spiele hinein", bedauerte er. Auch die Tatsache, wieso er überhaupt dabei war, die Misere von zwischenzeitlich sechs Verletzten, soll keine Ausrede sein, "aber dennoch ist es hart wenn dir ein Trattnig oder Welser fehlt. Die haben tolle Führungsqualitäten und können auch uns Jungen immer super helfen. Auch Kristler oder Herburger sind immer für ein Tor gut."

In der Kaderschmiede top

Eine Fixgröße war Wachter derweil in der Alps Hockey League in Salzburgs Akademie-Team. Dort holte er mit 21 Zählern aus 32 Partien die drittmeisten seines Teams und auch im U20 Nationalteam geigte er bei der WM auf. In fünf Spielen gelangen immerhin zwei Treffer und ein Assist. "Wir haben in der AHL das Play-off knapp verpasst, dennoch haben wir viel lernen können, ich bin persönlich zufrieden. Denn auch in der EBEL ließ Trainer Greg Poss uns Junge spielen."

Jetzt gibt es erst einmal eine Pause, auch wenn sie kurz ausfällt: "In drei Wochen ist schon wieder Sommertraining." Dann geht es in die Vorbereitung für seine letzte Saison, in der Wachter momentan Vertrag hat. Doch vorher steht Freizeitgestaltung in Villach an, wahrscheinlich mit seinen Freunden, EBEL-Konkurrenten und Nationalteamkollegen Christian Jennes und Christof Kromp vom VSV.