Wenige Tage nach dem katastrophalen Wahlabend für die Kärntner Grünen wird die Parteizentrale in Klagenfurt geräumt. Die Grünen haben den Einzug in den Landtag nicht geschafft. Die Partei verliert 1,2 Millionen Euro Parteien- und 280.000 Euro Klubförderung pro Jahr. 18 Personen sind künftig ohne Job, Parteichef Rolf Holub verabschiedet sich und kündigte einen Generationenwechsel an.

Sie gilt als eine der wenigen Zukunftshoffnungen: Magdalena Vorauer, 26 Jahre alt, bei der Landtagswahl auf Listenplatz 1 in Villach und Platz 3 der Landesliste. Gelingt mit ihr ein Neustart der aus dem Landtag geflogen und intern zerrütteten Partei?

Der Livestream zum Nachschauen:

Vorauer hat diese Woche ihre Bereitschaft signalisiert, im Livestream der Kleinen Zeitung ruderte sie Donnerstagabend aber zurück. Landessprecherin sei „eine Mammutaufgabe“, sagt Vorauer im Interview mit Redakteur Thomas Cik. „Es braucht jemanden, der die parteiinternen Strukturen besser kennt. Ich sehe die Parteispitze nicht in meinen Händen.“ Sie fühle sich aber „geehrt“.

Wer könnte es machen? Vorauer verweist wiederholt auf „die Gremien“. In der Öffentlichkeit will sie das nicht diskutieren, schließlich „haben uns die Streitereien dort hingebracht, wo wir jetzt sind“. Das Wahlergebnis sei „nicht leicht wegzustecken“. Wie wäre es mit Julian Schmid, der im Herbst aus dem Nationalrat flog? „Das sind Spekulationen. Ich hätte noch nichts von ihm gehört“, sagt Vorauer. Auch den umstrittenen Noch-Landtagsabgeordneten Michael Johann schließt sie nicht aus. „Er ist bekannt dafür, hart und viel zu arbeiten.“

Die Grünen seien „erwachsen geworden“, man habe gelernt „Kompromisse zu schließen“. Das sei der Unterschied zur Liste Verantwortung Erde, von der man etwa in Villach schon klar überholt wurde. „Viele deren Forderungen sind urgrün.“ Statt „Idealismus und Radikalität“ bevorzugt Vorauer „den parlamentarischen Weg“. Sie appelliert an die SPÖ, der Arbeit der Bundesregierung entgegenzuhalten. Und hofft, dass „grüne Themen“ weiter ihren Platz finden.