Diese Woche dürfte für die Villacher SPÖ turbulent starten. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) will den langjährigen Gemeinderat und ehemaligen Vizebürgermeister Richard Pfeiler aus dem SP-Klub ausschließen. Erfolgen soll der Ausschluss bei einer Sondersitzung Montagabend. 

Dass es zwischen Albel und Pfeiler starke Differenzen gibt, ist nicht neu. Unlängst legte Pfeiler deshalb auch seine Funktion als Obmann des Villacher Kirchtagsvereins zurück und übte mehrfach öffentlich Kritik an Albel.

Jetzt will der Villacher Stadtchef handeln: "Eine Partei besteht aus Vertrauen und Geschlossenheit. Dieses Vertrauen gibt es zu Richard Pfeiler nicht mehr", sagt Albel gegenüber der Kleinen Zeitung und konkretisiert: "Dass ein Parteimitglied eine andere Meinung vertritt, ist legitim. Was Richard Pfeiler betreibt, ist aber eine uralte Politik, die ich nicht vertrete. Die SPÖ Villach ist in einer schwierigen Phase - auch durch eigen verursachte Fehler - jetzt geht es darum, konstruktiv und gemeinsam zu arbeiten. Das ist mit Richard Pfeiler nicht mehr möglich", sagt Albel. Pfeiler würde zudem schon lange Intrigen gegen Albel schmieden.

Pfeiler möchte die, wie er sagt, "abstrusen Vorwürfe" derzeit noch nicht kommentieren. "Ich gebe Bürgermeister Albel aber einen Rat: Schmutzwäsche wäscht man nicht am Balkon", so Pfeiler. 

Für den Ausschluss aus dem Klub braucht Albel eine Mehrheit. Die Folgen für die Villacher Stadtpolitik könnten weitreichend sein: Die SPÖ riskiert die nur mit einem Mandat abgesicherte absolute Mehrheit. "Das ist jetzt nicht entscheidend. Wir arbeiten gut mit der ÖVP und der FPÖ zusammen", so Albel.