Escape Rooms liegen im Trend – man lässt sich einsperren und versucht, durch das Lösen von Rätseln auszubrechen. Teamgeist und Kombinationsgabe sind gefragt. Die Szenarien könnten unterschiedlicher nicht sein, meistens beschränkt es sich jedoch auf einen Raum, manchmal sind es zwei. Nicht so im St. Veiter „Slaughterhouse“. Den Namen trägt es nicht umsonst – auf 3000 Quadratmetern kämpft man sich im alten Schlachthaus durch 22 Räume und hat dafür zwei Stunden Zeit.

Das möchte ich ausprobieren! Von der Abenteuerlust gepackt trommle ich fünf Freunde zusammen und wir wagen den Selbstversuch. Der spärlich beschilderte Eingang liegt in der Flußgasse neben der Glan. Begrüßt werden wir von den Betreibern Arne Willrich (53) und Michael Strutz (30). „Lasst eure Autos nur hier stehen. Wenn ihr nicht hinausfindet, kümmern wir uns schon darum“, sagen sie und blicken lachend zum Autohändler nebenan.

Kurzzeitig flimmert der Gedanke in meinem Kopf auf, dass auch gute Horrorfilme oft mit einem – scheinbar – verlassenen Gebäude beginnen. Doch dann geht es schon los. Lagebesprechung. Wir bekommen Instruktionen und ein Walkie Talkie, mit welchem wir mit den Betreibern in Kontakt bleiben können. Sie verfolgen unsere Aktionen mit Kameras. Lichtabgebende Smartphones und Feuerzeuge bleiben draußen.

Wir werden eingesperrt und fangen an, uns Raum für Raum durchzukämpfen. Bald wird mir bewusst, dass wir uns wirklich in einem alten Schlachthaus befinden. Blut und Dreck sind zwar nicht echt – wie man mir hinterher bestätigt – Ketten und Haken des ehemaligen Schlachthauses aber schon.

"Das kannst du doch nicht machen!"

Obwohl es keine Schreckmomente gibt, begleitet uns trotzdem ein schauriges Gefühl durch die rund 100 Minuten (die Zeit, in welcher wir den Ausbruch geschafft haben und die wie im Flug vergangen ist). Teamarbeit ist gefragt und gemeinsam lösen wir Rätsel um Rätsel. „Das kannst du doch nicht machen!“, ruft einer meiner Freunde bei einer Aufgabe. „Doch, ich mach das jetzt!“, erwidere ich mit rebellischem Übermut. Ich hatte übrigens recht, um die Rätsel zu lösen, braucht es Kreativität und manchmal auch eine Spur Mut.