Es gibt kaum mehr Migranten, die es schaffen, über den Brenner nach Österreich zu kommen. Die Kontrollen sind zu streng am Grenzpass im Wipptal. Das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat im Herbst eine große Reportage über die Situation auf dem Brenner veröffentlicht – „Im Wartesaal Europas“. Der Artikel beschreibt die aussichtslose Situation der Menschen auf 1370 Metern Seehöhe, die nach Europa in eine bessere Zukunft wollen. Zineb Essabar ist Flüchtlingshelferin am Brenner. Sie versucht die Flüchtlinge in Italien zu halten. Der Spiegel schreibt: „Und doch weiß Essabar, dass ihre Worte verhallen wie das Echo an den Felswänden der Alpen. Die Flüchtlinge werden es trotzdem wieder versuchen, wenn nicht am Brenner, wenn nicht im Zug, dann für 150 oder auch 300 Euro im Auto über den Grenzübergang im Pustertal. Oder zu Fuß, über die grüne Grenze, wie früher die Juden auf der Flucht aus Nazideutschland.“ Zeilen, von denen man auch in Osttirol gelesen hat.