Laut spricht der Matreier Bürgermeister Andreas Köll am Eingang ins Tauerntal in Raneburg aus, was man aus seinem Munde nicht vermuten würde: "Nicht auszudenken, wenn hier schon ein Speichersee für das Kraftwerk Tauernbach gewesen wäre." Tatsächlich lässt der Blick über die Almwiesen erahnen, was passieren hätte können, wenn tatsächlich die 30 Muren mit Abertausenden von Kubikmeter Geröll in den geplanten 20 Millionen Kubikmeter Speichersee gedonnert wären, statt in den Tauernbach. Aber auch dass hat am vergangenen Samstagnachmittag, als sich der Himmel zwischen Virgen und dem Tauerntal öffnete, gewaltige Schäden angerichtet. Köll: "Die Bauern sind um ihr Leben gelaufen, als das Unwetter hereinbrach." Darunter war auch Ex-Bauernbundobmann Friedrich Schneeberger. Auf seiner Wiese sind bisher zwei Tote Kühe von der FF Matrei geborgen worden, weitere werden noch vermisst. Wer, was, wann wieder aufbaut, steht laut Köll in den Sternen - weil es in solchen Fällen keine Unterstützung mehr seitens des Bundes gibt. Nach einer Besichtigung der zuständen Behörden - Flussbauamt, Wildbach- und Lawinenverbauung - sei der Gemeinde Matrei und den betroffenen Bauern eine Entschädigung im Ausmaß von 10.000 bis 30.000 Euro in Aussicht gestellt worden.