Sprachlos und tief betroffen ist Karin Walder. Die Erinnerungsstätte für ihren Sohn David an der Drau ist verschwunden - von Unbekannten pietätlos leer geräumt. Ein Sterbebild hinter einen Ast geklemmt und eine Kerze, nach dem Zerstörungsakt hingestellt sind noch dort. Zwei Tage vor seinem 18. Geburtstag, am 23. Oktober 2011, hat Walder ihren Sohn verloren - am linken Drauweg in Lienz ist er verunglückt und in der Drau ertrunken. "Für mich persönlich war es von Anfang an wichtig, für David nicht nur auf dem Friedhof eine Erinnerungsstätte zu schaffen, sondern auch an der Stelle, an der er sein irdisches Leben beenden musste", sagt Karin Walder, die in Thalgau lebt. Eine Schale mit Frühlingsblumen, Engel, Kerzen: Liebevoll war die Gedenkstätte arrangiert. Menschen pilgerten hin, zündeten eine Kerze an, verweilten.